Krebs-Früherkennung im Kreis Siegen-Wittgenstein nur wenig genutzt

Die AOK rät: Rechtzeitig einen Arzttermin vereinbaren und die Untersuchun-gen zur Krebsfrüherkennung nutzen.

Vorsorge

Krebs-Früherkennung

Siegen. Krebs ist bei Männern und Frauen im Kreis nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache. Umso verwunderlicher ist es, dass das Angebot zur Krebs-Früherkennung der gesetzlichen Kran-kenkassen nur so wenig genutzt wird. Im Kreis Siegen-Wittgenstein waren im vergangenen Jahr nur 18,3 Prozent der Männer über 45 Jahren bei der Krebsvorsorge. Das sind zwar 0,5 Prozent mehr als 2016, doch ist das immer noch der niedrigste Wert in ganz Westfalen-Lippe. Bei den Frauen lag der Wert bei 38,6 Prozent. Das bestätigt eine aktuelle Auswertung der AOK NORDWEST. „Sowohl Frauen als auch Männer sollten die kostenfreien Früh-erkennungsuntersuchungen der gesetzlichen Krankenkassen besser nutzen. Denn wenn Krebs frühzeitig erkannt wird, bestehen gute Heilungschancen”, sagt Claudia Büdenbender, Leiterin Kundenbetreuung der AOK-Serviceregion Südwestfalen.

Daher ist es umso wichtiger, auf Warnzeichen des Körpers zu achten und Risiken nicht zu ignorieren. „Besonders Männer gehen bei Schmerzen oder anderen Krankheitssymptomen häufig erst spät zum Arzt“, so Büdenbender. Außerdem meiden viele die Früherkennungsuntersuchungen, weil sie ihnen unangenehm er-scheinen oder sie sich noch keine Gedanken darüber gemacht haben. Finanzielle Gründe für das geringe Interesse an der Krebsvorsorge scheiden jedenfalls aus. „Die gesetzlichen Früherkennungsuntersuchungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen vollständig bezahlt”, so die AOK-Expertin.

Untersuchung für Männer: Prostata und Darmspiegelung
Männer haben ab dem Alter von 45 Jahren einmal im Jahr Anspruch auf Untersu-chungen zur Früherkennung von Krebserkrankungen. Dazu gehören die Untersu-chung der Prostata, der äußeren Geschlechtsorgane sowie das Abtasten der regi-onären Lymphknoten. Ab 50 Jahren wird auf Wunsch einmal jährlich eine Tastun-tersuchung des Enddarms und ein Schnelltest auf verborgenes Blut im Stuhl vor-genommen. Im Alter von 55 Jahren besteht dann die Wahlmöglichkeit: Entweder können im Abstand von mindestens zehn Jahren zwei Darmspiegelungen (Kolo-skopien) durchgeführt werden oder alle zwei Jahre ein weiterer Schnelltest.

Krebs-Früherkennung für Frauen
Frauen haben ab dem Alter von 20 Jahren einmal jährlich Anspruch auf Krebs-Früherkennung. Dazu gehören Untersuchungen der Geschlechtsorgane und ein Abstrich vom Muttermund sowie aus dem Gebärmutterhals. Ab dem 31. Lebens-jahr ist zusätzlich ein Abtasten der Brust und der Achselhöhlen vorgesehen. Von 50 bis 69 Jahren kann alle zwei Jahre eine Mammographie im Rahmen des Mammo-graphie-Screenings durchgeführt werden. Zur Darmkrebsfrüherkennung wird ab dem 51. Lebensjahr einmal jährlich eine Tastuntersuchung des Enddarms sowie ein Schnelltest auf verborgenes Blut im Stuhl angeboten. Ab dem Alter von 55 Jahren gilt auch hier die Wahlmöglichkeit zwischen Darmspiegelungen und Schnelltest.

Nach den derzeit aktuellsten Zahlen des Krebsregisters NRW wurden in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2014 insgesamt 108.296 Krebs-Neuerkrankungen und 51.396 Todesfälle erfasst.

 

 

Quelle: AOK

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