Kennen Sie das auch? Oft werden Säuglinge am Abend, wenn die Familie zur Ruhe kommen möchte, richtig munter und nicht selten gibt es viel Geschrei. Junge Eltern machen sich dann oft Sorgen. Dabei ist diese Unruhe am Abend ganz normal. Warum das so ist und wie Sie Ihrem Baby helfen können einzuschlafen, erklären Ihnen die Hebammen des Diakonie Klinikum Jung-Stilling Siegen:
Neugeborene verarbeiten das erlebte des Tages am Abend – und das ist für einen frisch geborenen, kleinen Menschen immer eine ganze Menge. Auch wenn der Tag so abgelaufen ist wie viele Tage zuvor: Für den Säugling gibt es jeden Tag viele neue Reize. Denn täglich entwickeln sich die Kleinen weiter und werden immer aufnahmefähiger für ihre Umgebung. Das strengt ganz schön an! Hinzu kommt, dass es im Bauch keinen eindeutigen Tag-Nacht-Rhythmus gibt. Auch deshalb fällt es Ihrem Nachwuchs oft schwer, abends ruhig zu werden und in den Schlaf zu finden. Unsere Hebammen empfehlen Ihnen daher, Ihrem Neugeborenen mit einem fest gelegten Ablauf am Abend – einem Abendritual – zu helfen. Das heißt, dass der Ablauf von Wickeln, Schlafanzug anziehen, stillen oder umgekehrt, immer derselbe ist. Die letzte Stillmahlzeit könnte beispielsweise schon im Kinderzimmer, bei gedämpftem Licht und mit leise werdender Stimme stattfinden. Es wird immer dieselbe Geschichte gelesen oder das gleiche Lied gesungen – denn auch Säuglinge erkennen Geschichten und Lieder durch eine einheitliche Betonung wieder. Oder es gibt immer beim letzten Wickeln und wenn der Schlafanzug angezogen wurde eine kleine beruhigende Gesichtsmassage. Es mag verwundern, aber Säuglinge können sich über ständig wiederholte Handlungen daran gewöhnen. Sie wissen, was als nächstes kommt und können sich viel leichter darauf einlassen. Es gibt ihnen Sicherheit und hilft ihnen, sich zu entspannen. Und nach ein bis zwei Wochen sollten sich auch Ihre Familienabende wieder deutlich ruhiger gestalten.
Qelle/Foto: Diakonie Klinikum Jung-Stilling Siegen