Das St. Marien-Krankenhaus Siegen hat erfolgreich als eine der ersten vier Kliniken einem Patienten in Deutschland das kleinste EKG der Welt eingesetzt
Mehrere 100.000 Menschen in Deutschland leiden an Herzrhythmusstörungen. Bemerkbar macht sich dies durch z. B. Herzstolpern, kurzzeitige Aussetzer oder auch starkes Herzrasen. Müdigkeit, Luftnot und Schwindel bis hin zur Ohnmacht sind nicht selten die Folge. Herzrhythmusstörung sind Störungen der normalen Herzschlagfolge. Das Herz gerät aus dem Takt. Es schlägt zu langsam, zu schnell, unregelmäßig oder aber setzt für einige Momente ganz aus. Einige Formen von Herzrhythmusstörungen sind harmlos, andere hingegen können lebensbedrohlich sein. Vorhofflimmern u.a. ist eine Rhythmusstörung der Herzvorhöfe. Wird es nicht erkannt und behandelt, steigt das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Leider treten diese Arrhythmien oft nur unregelmäßig auf oder in großen zeitlichen Abständen. Eine Untersuchung mit einem Langzeit-EKG zeigt dann auch keine Auffälligkeit an, eine gezielte Diagnose ist schwer. Das St. Marien-Krankenhaus Siegen heute als eines der ersten Krankenhäuser in Deutschland bei einem Patienten mit starken Herzrhythmusstörungen einen Mini-Herzmonitor der Firma Medtronic zur Langzeitüberwachung implantiert, was die überregionale Stellung des Herzzentrums am Siegener Kampen unterstreicht.
Herzrhythmusstörungen finden, ist der Schlüssel zur richtigen Diagnose
„Das Mini-EKG-System ermöglicht uns über Jahre hinweg unseren Patienten kontinuierlich und drahtlos zu überwachen. Tritt eine Arrhythmie auf, so können wir nun viel schneller als bis her eine Diagnose stellen und auch eine adäquate Therapie einleiten.“ So Oberarzt Volker Bärsch vom Herzzentrum im St. Marien-Krankenhaus Siegen. Der Patient kann mit dem Gerät ein ganz normales Leben führen. Ist die Ursache seiner Herzrhythmusstörung gefunden, wird das Gerät in einer kleinen, kurzen OP wieder entfernt.
Optimiertes Zusammenspiel von Arzt und Patient durch Mini-EKG
Das neue Mini-EKG ist nur ein Drittel so groß wie eine AAA-Batterie und mehr als 80 % kleiner als andere implantierbare EKG-Geräte. Drei Jahre lang können Ärzte das Herz ihrer Patienten überwachen. Neben seiner Möglichkeit des drahtlosen Langzeit-Monitorings ermöglicht das System auch das Fernmonitoring über ein Netzwerk, das den Arzt automatisch benachrichtigt, wenn beim Patienten zwischen zwei regulären Arztterminen bedeutsame kardiale Ereignisse auftreten. Der Monitor wird eingesetzt bei Patienten mit Symptomen wie Schwindel, Palpitationen (Herzstolpern), Ohnmachtsanfällen und Brustschmerzen, welche also auf eine Herzrhythmusstörung hinweisen – aber auch für Patienten mit einem erhöhten Risiko für Herzrhythmusstörungen, insbesondere Vorhofflimmern, mit all seinen möglichen Folgen wie z.B. Schlaganfall unbekannter Ursache.
Mit einem kleinen Schnitt von weniger als 1cm in den oberen linken Brustbereich bringt der Implanteur das kleine drahtlose EKG direkt unter die Haut ein. Das Auge sieht das Gerät so gut wie nicht. „Der Herzmonitor wird in einem minimalinvasiven Verfahren eingesetzt und macht die ganze Maßnahme für Arzt und Patienten schneller und einfacher.“, so Bärsch. Patienten mit implantiertem Mini-EKG können in einem MRT oder Kernspin untersucht werden, wenn dies notwendig ist. Es muss dafür nicht entfernt werden.
Quelle: St. Marien-Krankenhaus