Demenzielle Erkrankungen sind auf dem Vormarsch – nicht zuletzt aufgrund der rasanten demographischen Entwicklung, der sich unsere westliche Welt gegenübersieht. In Deutschland leben gegenwärtig mehr als 1,5 Mio. demenziell Erkrankte und zum jetzigen Zeitpunkt gehen Experten davon aus, dass sich diese Zahl bis zum Jahr 2050 wohl auf 3 Mio. erhöhen dürfte. Demenzen stellen somit unsere Gesellschaft als ganzes, aber auch jeden einzelnen vor große Herausforderungen. Auch immer mehr Berufsgruppen müssen ihr Kompetenzprofil erweitern und sich auf diese neuen Herausforderungen vorbereiten. So ließen sich jetzt auch die Führungskräfte der Feuerwehr Kirchen zum Thema Demenz schulen.
Als Referentin dazu eingeladen war die Dipl.-Pädagogin Tabea Stoffers, die in ihrem Vortrag neben allgemeinen Informationen zum Erkrankungsbild und zum angemessenen Umgang mit demenzkranken Menschen auch anhand spezieller Fallbeispiele auf krisenhafte Situationen im Schnittfeld von Feuerwehr und Demenz einging. Hier konnten sich die erfahrenen Feuerwehrmänner mit eigenen Ideen und Überlegungen bei der Suche nach der richtigen Interventionsstrategie beteiligen. In einem Exkurs ging die Referentin noch darauf ein, dass viele der heutigen Senioren teils traumatische Kriegserfahrungen gemacht haben, die in einer Ausnahmesituation wieder aufbrechen können.
Sehr eindrücklich war auch eine im Anschluss an den Vortrag gezeigte Präsentation, in der sich ein fiktiver älterer demenziell erkrankter Mensch an einen Feuerwehrmann richtet. „Das ging unter die Haut und hat alles nochmal gut zusammengefasst“, so einer der leitenden Feuerwehrkräfte.
Autor: Christian Kreuzberg Foto: © olly – Fotolia.com