Seit Jahren kämpfte Robin Williams gegen Alkohol und Depressionen. Jetzt ist der Schauspieler im Alter von 63 Jahren gestorben. Nach ersten Erkenntnissen der Gerichtsmedizin handelt es sich um Suizid durch Ersticken. Es wird berichtet, Williams habe sich erhängt. Einen Abschiedsbrief soll er nicht hinterlassen haben. Die Medien berichten weiter, dass der Schauspieler von einer Mitarbeiterin gefunden worden sei.
Was passiert beim Ersticken?
Beim Einatmen strömt Luft in den Körper und versorgt jede einzelne Zelle mit Sauerstoff. Fehlt Sauerstoff, sterben die Zellen ab und die lebensnotwendigen Organe wie Herz oder Gehirn versagen. Ist das Atmen massiv behindert, kann der Betroffene ersticken.
Robin Williams soll sich erhängt haben. Die Luftzufuhr wurde also durch eine Schlinge um den Hals abgeschnitten. Hilfe ist dann nur bei frühem Einschreiten denkbar.
Wo droht Gefahr im Alltag?
Kleinkinder sind besonders gefährdet: Solange sie alles in den Mund stecken, ist die Risiko groß, dass Fremdkörper wie Murmeln oder Erdnüsse in ihre Luftröhre gelangen. An Erbrochenem oder an Blut zu ersticken, droht vor allem bewusstlosen Menschen. Erstickungsgefahr besteht ebenfalls bei einem Insektenstich im Mund, Rachen oder Hals: Sekundenschnell kann es zum Anschwellen der Schleimhäute kommen und damit zur Einengung der Atemwege. Auch Nahrungsmittel können eine allergische Reaktion auslösen.
Was ist zu tun? Die Techniker Krankenkasse hat hierzu ein paar Sofortmaßnahmen zusammengestellt:
- Alarmieren Sie den Rettungsdienst: Wählen Sie den Notruf 112!
- Versuchen Sie, einen sichtbaren Fremdkörper selbst zu entfernen (zum Beispiel durch Herausziehen mit den Fingern)! Allerdings sollten diese Versuche unterbleiben, wenn der Fremdkörper nicht sichtbar ist, um ihn nicht noch weiter in den Rachen zu schieben.
- Kontrollieren Sie regelmäßig das Bewusstsein und die Atmung des Betroffenen!
- Bei Atemstillstand müssen Sie mit der lebensrettenden Herzdruckmassage und eventuell auch einer Beatmung beginnen und diese bis zum Eintreffen des Notarztes fortsetzen!
Wenn der Fremdkörper tiefer in den Atemwegen steckt:
- Wenn der Betroffene nicht bewusstlos ist, fordern Sie ihn dazu auf, zu husten.
- Wenn dies nicht hilft, fordern Sie den Betroffenen auf, sich mit dem Oberkörper nach vorne zu lehnen. Stellen Sie sich neben oder hinter ihn und schlagen Sie ihm mehrmals kräftig zwischen die Schulterblätter. Durch den so ausgelösten Hustenreiz kann der Patient den Fremdkörper ggf. aushusten.
- Lässt sich der Fremdkörper mit den bereits angeführten Methoden nicht beseitigen und sind die Atemwege durch diesen vollständig verschlossen, müssen Sie den sog. Heimlich-Handgriff anwenden. Gehen Sie so im Stehen vor: Umfassen Sie die Person von hinten in Höhe des Oberbauchs und pressen Sie anschließend mit beiden Fäusten ruckartig und kräftig zu! Im Liegen geht das so: Drücken Sie mit einem Handballen ruckartig und kräftig auf den Oberbauch! Bitte beachten Sie, dass diese Maßnahmen nur bei schwerer Atemwegsverengung erfolgen sollten, da sie ihrerseits lebensbedrohliche Verletzungen hervorrufen können.
- Bei Kleinkindern unterhalb eines Jahres und bei bewusstlosen Menschen sollten Sie nicht auf den Bauch, sondern auf den Brustkorb pressen.
Bei Schwellungen im Mund und Rachen:
Hier muss rasch gekühlt werden: Legen Sie hierzu kalte, feuchte Umschläge bzw. Kühlwickel auf den Hals und geben Sie dem Patienten Eis – beispielsweise einen Eiswürfel – zum Lutschen.
Quelle: Aus Material der TK. Weitere Infos unter tk-online.de