Aktion „Ich trag Helm“: Das Risiko fährt immer mit

Die Deutsche verkehrswacht startet wieder ihre Aktion “Ich trag Helm“.
Die Deutsche verkehrswacht startet wieder ihre Aktion “Ich trag Helm“.

Ob im Berufsverkehr oder in der Freizeit: Fahrradfahrer müssen immer mit gefährlichen Situationen rechnen. Über alle Altersgruppen hinweg, verunglückten im Jahr 2013 nach Angaben des Statistischen Bundesamts (destatis) 71.420 Fahrradfahrer, 354 kamen ums Leben. Bei den über 15-Jährigen wurden 62.201 Radfahrer bei Verkehrsunfällen verletzt, davon starben 346. Am häufigsten sind Unfälle von Fahrradfahrern mit einem Pkw – und dabei bleiben die Radler aufgrund der fehlenden Schutzhülle nur selten von Verletzungen verschont.

„Unfälle, bei denen einen Pkw- und ein Fahrradfahrer beteiligt sind, werden mehrheitlich durch Autofahrer verursacht“, so Prof. Kurt Bodewig, Präsident der Deutschen Verkehrswacht (DVW) und Bundesminister a.D. „Oftmals übersehen die Fahrer die Fahrradfahrer beim Abbiegen, da der wichtige Schulterblick fehlt.“ Vorsicht ist außerdem beim Wenden, Einordnen und Anfahren geboten. Doch auch Fahrradfahrer bringen sich oder andere durch ihr eigenes Fehlverhalten in Gefahr.

Hauptunfallursache ist eine „falsche Straßenbenutzung“ – beispielsweise ein Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot, das unerlaubte Befahren von Einbahnstraßen entgegen der Fahrtrichtung oder das Fahren auf Radwegen in der falschen Richtung. Ein weiteres Problem sind Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren sowie das Fahren unter Alkohol und Drogen. Insbesondere bei Kollisionen mit Motorradfahrern und Fußgängern trägt der Radfahrer vermehrt die Schuld.

Erhöhte Aufmerksamkeit und ein sicheres Fahrverhalten können Unfälle vermeiden. Mit steigendem Alter lassen jedoch Wahrnehmungs- und Reaktionsfähigkeit nach und eine nachlassende körperliche Widerstandskraft, unsichere Bewegungsabläufe oder Reaktionsschwächen führen dazu, dass Senioren überproportional in schwere Unfälle verwickelt sind. Im Jahr 2013 verloren 197 Fahrradfahrer ab 65 Jahre bei einem Unfall ihr Leben. Damit war mehr als die Hälfte aller getöteten Radfahrer 65 Jahre oder älter. 12.138 fahrradfahrende Senioren wurden verletzt oder getötet, darunter 3.339 schwer.

 

Quelle/Foto: dpp-AutoReporter/hhg

Check Also

„Es ist der richtige Ort für mich“

Leben mit dem Tod vor Augen: Marlene Meckel hat ein Zuhause im Evangelischen Hospiz Siegerland …