Seit ein paar Tagen ist die Zeit des Müßiggangs für Schüler in Siegen-Wittgenstein vorbei. Für viele Eltern, die ihre Kinder mit Süßigkeiten zum Schulgang bestochen haben, stellt sich spätestens jetzt die Frage, was sie ihren Kindern für die Pause mitgeben sollen. Leistungstiefs und Konzentrationsschwächen während des Unterrichts lassen sich vermeiden, wenn die Kinder in der Schule frühstücken und ausreichend trinken. Am besten sollte der Tag mit einem vollwertigen Frühstück vor dem Unterricht und einem zweiten in der Schule beginnen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt: Eine ideale Pausenverpflegung besteht beispielsweise aus einem Vollkornbrot, dünn bestrichen mit Butter, Margarine oder Frischkäse und belegt mit magerem Schinken, fettarmer Wurst, Käse oder einem vegetarischen Brotaufstrich. Auch gehören Gemüserohkost und frisches Obst, im Ideal als Fingerfood mundgerecht geschnitten, immer dazu. Zur Abwechslung kann anstatt von Brot auch ein fettarmes Milchprodukt wie Joghurt, Quark, oder ein zuckerfreier Milchdrink mitgegeben werden. Als Durstlöscher sollte den Kindern stets Wasser oder ungesüßter Kräuter- oder Früchtetee zur Verfügung stehen. Ideal ist es, wenn sich das erste Frühstück zu Hause und die Zwischenverpflegung in der Schule ergänzen. Kinder, die zu Hause kaum oder gar nicht gefrühstückt haben, brauchen in der Schule eine energiereichere Pausenverpflegung, als Mitschüler, die gut gestärkt in die Schule kommen. Froh stimmt, dass nach den Ergebnissen der „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ des Robert Koch Instituts bei den 3- bis 6-Jährigen 87,7 % der Kinder jeden Tag zu Hause frühstücken. Der Anteil sinkt allerdings mit steigendem Alter: So frühstücken bei den 14- bis 17-Jährigen nur noch 53 % der Kinder täglich daheim.
doqtor-Hintergrundinformation:
Die Pausenverpflegung sollte individuell gestaltet werden und auch die Wünsche des Kindes (!) nach Art und Menge des Frühstücks berücksichtigen. Mit den folgenden Tipps von Ernährungsexperten aus der Region Siegen-Wittgenstein können Eltern mit geringem Aufwand für ausgewogene und leckere Snacks sorgen:
- Geeignet als Pausenmahlzeit ist beispielsweise Vollkornbrot oder -brötchen, dünn bestrichen mit Butter, Margarine oder Frischkäse, belegt mit fettarmer Wurst – z. B. Kasseler, Kochschinken, Lachsschinken oder Putenbrust – oder Hart- oder Schnittkäse mit höchstens 50 % Fett i. Tr. – z. B. Butterkäse, Camenbert, Edamer, Gouda, Mozzarella oder Tilsiter -oder vegetarischem Brotaufstrich wie z. B. mit Aubergine, Kräuter, Paprika oder Tomate.
- Zur Zwischenverpflegung gehören immer frisches Gemüse und Obst nach Saison wie Paprika, Möhren, Radieschen, Cocktailtomaten, Kohlrabi, Gurken, Kirschen, Apfel, Birne, Aprikose, Pfirsich, Weintrauben, Stachelbeeren, Himbeeren, Kiwi, Mandarinen, Ananas. Mundrecht geschnitten werden sie bei den Kids zum beliebten Fingerfood. Abwechslung in die Frühstücksbox bringen gelegentlich Nüsse und Trockenobst.
- Jugendliche können auch ein ungesüßtes Müsli essen. Milchprodukte wie Joghurt, Quark, Trinkmilch oder ungesüßte Mixgetränke eignen sich auch als Zwischenmahlzeit, sind aber keine Durstlöscher.
- Zum Durstlöschen sollte genug Flüssigkeit in Form von energiefreien oder -armen Getränken wie Wasser und ungesüßte Kräuter- und Früchtetees zur Verfügung stehen. Zuckerhaltige Getränke wie Limonaden und Nektare enthalten viel Zucker gehören nicht in den Rucksack. Den Durst stillen sie nicht wirklich. Sie liefern viel Energie, sättigen aber nicht. Das kann zu Übergewicht führen!
- Die Zwischenverpflegung lässt sich abwechslungsreich gestalten, indem zwischen Brotsorten, dem Belag sowie je nach Saison das Gemüse und Obst gewechselt wird. Schnittlauch, Petersilie oder Basilikum beispielsweise peppen die Pausenbrote richtige auf.
- Süßigkeiten wie Schokoriegel, süße Aufstriche, Gebäck oder Fruchtgummis sind Mogelpackungen. Auf jeden Fall sind sie keine empfehlenswerten Zwischenmahlzeiten. Sie enthalten viel Energie in Form von Fett und/oder Zucker und wenig Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Süßes lässt den Blutzuckerspiegel rasch ansteigen, er fällt ebenso schnell wieder ab und sinkt sogar unter das Normalniveau. Es kommt zu einem Leistungstief. Mit Vollkornprodukten werden demgegenüber konstante Blutzuckerwerte erreicht. Das Gehirn wird dauerhaft versorgt.
Autor: Christian Kreuzberg