Gefahr im Wald – Pilzvergiftungen gestiegen

Pilzvergiftung

Die Zahl der schweren Pilzvergiftungen in Deutschland ist gestiegen. Aus aktuellen Daten der DAK-Gesundheit geht hervor, dass gut 41 Prozent mehr Fälle im Krankenhaus behandelt werden mussten als im Jahr zuvor. Die meisten schweren Vergiftungen hat es erneut in Bayern gegeben. Trotz des Spitzenplatzes ging die Zahl der Fälle dort jedoch zurück. Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen hingegen zogen nach. Von den bundesweit 34 Fällen, die bei der DAK-Gesundheit erfasst wurden, entfielen neun auf Bayern, vier weniger als im Vorjahr. In Niedersachsen landeten sechs Pilzsammler im Krankenhaus, vier mehr als im Vorjahr. In Nordrhein-Westfalen mussten vier Pilzvergiftung stationär behandelt werden. Im Vorjahr gab es dort noch keine Fälle.

Weniger Angst vor Strahlenbelastung

„Vor allem in Süddeutschland hatten viele Menschen lange Zeit Angst, dass Pilze radioaktiv belastet sein könnten – eine Nachwirkung der Tschernobyl-Katastrophe“, sagt die DAK-Ärztin Elisabeth Thomas. Doch diese Sorge verschwinde langsam, mehr Menschen sammeln Pilze. „Ich kann unerfahrenen Sammlern nur raten, sehr vorsichtig zu sein“, sagt Thomas. Angelesenes Wissen aus Bestimmungsbüchern oder Pilzforen im Internet reiche nicht aus, um Pilze sicher bestimmen zu können. „Sehr viele Pilze haben giftige Doppelgänger“, warnt die Ärztin.

Wer nach einer Pilzmahlzeit unter Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen leidet, sollte sofort den Notarzt (112) rufen oder sich an den Giftnotruf in seinem Bundesland wenden. Keinesfalls sollte man in Eigenregie mit Medikamenten experimentieren. „Trinken Sie viel Wasser“, rät Thomas. „Wenn der Betroffene bewusstlos wird, bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage.“ Empfehlenswert sei es, Pilzreste zur Behandlung mitzunehmen.

Bild & Text: DAK Gesundheit

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