Tag der Zahngesundheit – 25.09.2014

Zahngesundheit

Was muss man bei Kindern im Hinblick auf deren Zahngesundheit beachten?

Während sich der Zahnstatus bei Erwachsenen in den letzten Jahren verbessert hat, sieht es bei den Kindern gar nicht so gut aus. Nach verschiedenen Studien der letzten Jahre ist die Karies nach wie vor eine der häufigsten Erkrankung im Kindesalter. Unglaubliche mehr als 50 Millionen Schulstunden werden jährlich aufgrund von Zahnproblemen versäumt. Karies zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen, wobei alle Altersgruppen von 1 bis 18 Jahren betroffen sind.

Dazu die Spezialistin Nadine Berginski, Kinderzahnärztin in der Praxis für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie von Dr. Hubertus Koch an der DRK-Kinderklinik Siegen: „Viele Eltern gehen insbesondere mit den Milchzähnen viel zu sorglos um. Dabei wird schon mit dem ersten Zahn die Grundlage für eine langfristige Zahngesundheit gelegt.“ So beschreibt die auf Kinder spezialisierte Zahnärztin die Problematik. Bereits vor dem Durchbrechen des ersten Zahnes in der Mundhöhle (etwa um den 6. Lebensmonat) sollten Babys an die Zahnbürste gewöhnt werden. Denn je früher und je spielerischer sich Kinder mit dem Thema Mundhygiene auseinandersetzen, umso besser der Status der Zahngesundheit in der Jugend und folglich auch im Alter. Da die Milchzähne noch nicht über die gleiche Schmelzdicke verfügt wie die bleibenden Zähne und auch die Mineralisation schlechter ist, ist umfassende Pflege gerade hier besonders wichtig. „Leider werden meinen Kollegen und mir Kinder oft erst dann vorgestellt, wenn es eigentlich schon zu spät ist . Nämlich dann, wenn der Schaden am Zahn oder gar am Gebiss schon vorhanden ist.“

Nadine Berginski, Kinderzahnärztin in der Praxis für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie von Dr. Hubertus Koch an der DRK-Kinderklinik Siegen
Nadine Berginski, Kinderzahnärztin in der Praxis für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie von Dr. Hubertus Koch an der DRK-Kinderklinik Siegen

Konkret spielen vier Punkte beim Heranwachsenden eine Rolle im Hinblick auf eine gute Zahngesundheit: die Mundhygiene, die Ernährung, die Fluoridierung und die Versiegelung.

  1. Eine gute Mundhygiene vom ersten Zahn an erfordert neben einer frischen Zahnbürste, die altersgerecht in Größe und Form gewählt wurde, und einer für das jeweilige Alter geeigneten Zahnpasta (nie Kleinkinder mit der Erwachsenenzahnpasta putzen lassen) eigentlich nur noch eine klare Regelmäßigkeit: zweimal pro Tag mindestens 2-3 Minuten nach dem KAI-K(auflächen)A(ussenflächen)I(nnenflächen)-Konzept putzen.
  2. Bei der Ernährung von Kindern sollten aufmerksame Eltern auf folgende Punkte achten: Verwendung von Glasflaschen bei Kleinkindern und zeitiges Umstellen auf Tasse oder Glas. Geben Sie keine Flasche mit ins Bett, sondern das richtige Getränk (ohne Zucker) zur richtigen Zeit, um nicht ein dauerhaftes Nuckeln anzuerziehen. Der Verzicht auf zuckerhaltige Getränke, dafür die Gabe von ungesüßtem Tee oder Wasser, hilft nicht nur den Zähnen sondern dem gesamten kindlichen Körper. Denn auch vermeintlich Gesundes kann Kinderzähne krank machen: – Fruchtsaft (Fructose/Fruchtsäure), Traubenzucker oder Laktose sind für (Kinder-)zähne nicht wirklich gesund.
  3. Fluorid ist wichtig für die Zähne, egal in welchem Alter. Doch man sollte sich entscheiden für die Gabe von entsprechenden Tabletten oder die Verwendung einer entsprechend fluorid-haltigen Zahnpasta. Beides zusammen wäre überdosiert.
  4. Und dann kann auch schon bei den Milchzähnen eine Versiegelung durch den Zahnarzt die Haltbarkeit der Zähne deutlich erhöhen. Dass dies dann bei den bleibenden Zähnen umso mehr Sinn macht, versteht sich von selbst. Denn jeder aufgetragene Überzug schützt die so wichtigen Zähne vor den vielfältigen Einflüssen, denen unsere Zähne rund um die Uhr ausgesetzt sind.

 

Quelle/Foto: DRK-Kinderklinik

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