Chronische Schmerzen gezielt behandeln
HELIOS Klinik Attendorn bietet jetzt die Multimodale Schmerztherapie in Form einer stationären Behandlung an. Damit wird ein neues Angebot für alle Patienten mit chronischen Schmerzen geschaffen, das in der Region bisher neu ist.
Die Leitung der neuen Abteilung übernimmt Frank Dreber, Facharzt für Anästhesie und spezielle Schmerztherapie. Nach mehrjähriger Planung hat er ein multiprofessionelles Team für die neue Schmerzklinik zusammengestellt, das die chronischen Schmerzen der Patienten umfassend behandelt: „Die Multimodale Schmerztherapie ist interdisziplinär. Dazu arbeiten an der Schmerzklinik verschiedene Berufsgruppen zusammen, von spezialisierten Ärzten und Pflegekräften (Pain Nurse) über Ergo- und Physiotherapeuten, Entspannungs- und Kunsttherapeuten bis hin zu Psychologen“, erklärt Dreber. „Im Rahmen eines meist 12-tägigen stationären Aufenthaltes wird für jeden Patienten ein individueller Therapieplan erstellt und entweder in einer Gruppe von 6 bis 8 Patienten oder in Einzeltherapien umgesetzt.“
Der Patient lernt, ihn nicht ausschließlich als Feind zu sehen, sondern besser mit dem Schmerz zu leben
Auch die Ziele der Behandlung sind vielfältig. „Neben einer deutlichen Reduzierung der Schmerzstärke selbst geht es uns darum, gemeinsam mit dem Patienten die Menge seiner Schmerzmittel zu senken oder sie ganz weglassen zu können, denn zu viele Medikamente können auch wieder neue Schmerzen auslösen“, erklärt der Schmerzexperte. Weiteres Ziel ist ein positiver, eigenverantwortlicher Umgang mit dem Schmerz. „Der Patient lernt, ihn nicht ausschließlich als Feind zu sehen, sondern besser mit dem Schmerz zu leben. Dies gelingt unter anderem mit verschiedenen Entspannungsmethoden, die wir hier mit den Patienten einüben, und mit dem Bewusstmachen von Verhaltensweisen und Gedanken, die vielleicht über Jahre bestehen und die einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Schmerzwahrnehmung haben können. Wir möchten mit unseren Patienten gemeinsam ihre Lebensfreude zurückholen.“
Der Leidensdruck der Patienten ist enorm
In Deutschland leiden rund 15 Millionen Menschen an chronischen Schmerzen wie etwa Kopf- und Gesichtsschmerz, Rücken- oder auch Ganzkörperschmerzen mit oder ohne erkennbare Ursache. Ist ein Schmerz chronisch geworden, übt er seine ursprüngliche Warnfunktion nicht mehr aus und stellt somit ein eigenständiges Krankheitsbild dar. Die Folge ist eine massive Beeinträchtigung der Lebensqualität mit Auswirkungen auf soziale und berufliche Teilhabe.
Patienten profitieren von dieser stationären Schmerztherapie, wenn eine vorherige, weniger intensive Therapie erfolglos war, eine Änderung der Schmerzsymptomatik vorliegt (häufigere oder intensivere Schmerzen, Schmerzen in neuen Körperteilen), eine Zunahme des Medikamentenverbrauchs auftritt, psychosoziale Risikofaktoren vorliegen, der Patient das medizinische Versorgungssystem häufig in Anspruch nimmt oder wenn Mehrfach-Erkrankungen vorliegen, die die Schmerzen beeinflussen oder die Therapie erschweren.
Quelle/Fotos: Helios Klinik