Im menschlichen Körper gibt es natürliche Schwachstellen, an denen das Bindegewebe dünn ausgeprägt ist, weil dort z.B. Gefäße und Nerven hindurchtreten, oder Bereiche, wo sich in der Entwicklung des Ungeborenen vorhandene Verbindungen später nicht zurückgebildet haben. Dort kann sich das Bauchfell mitsamt der Darmschlingen hindurchdrücken – ein Eingeweidebruch liegt vor.
Von einem Leistenbruch spricht man dann, wenn sich der Bruchinhalt in der Leistengegend nach außen drückt.Der Leistenbruch (Leistenhernie) ist eine der häufigsten Erkrankungen, bei der eine Operation angeraten wird. In jedem Jahr erkranken ca. 400 000 Menschen in Deutschland – Männer wesentlich häufiger als Frauen und das Verhältnis beträgt 3 zu 1. In fast allen Fällen raten Siegerländer Ärzte zu einer Operation, denn kein Leistenbruch bildet sich von allein zurück. Im Gegenteil: Er wird immer größer und es besteht die Gefahr einer Darmeinklemmung.
Wie erkennt man einen Leistenbruch und was ist zu tun?
Hieran lässt sich ein Leistenbruch erkennen: Eine weiche Vorwölbung einseitig oder beidseitig in der Leistengegend, gut sichtbar und „wegdrückbar“. Besonders deutlich zeigen sich die Symptome eines Leistenbruchs beim Schreien, Husten, und Niesen oder beim Stuhlgang. Er macht sich also immer dann bemerkbar, wenn sich der Druck im Bauchraum erhöht und die beweglichen Eingeweide herausgepresst werden.
Heute gibt es unzählige Operationsverfahren zur Versorgung eines Leistenbruchs. Spezialisierte chirurgische Kliniken, wie in der Krönchenstadt Siegen, haben deshalb sog. Hernienzentren gebildet und bieten dem Patienten eine individuelle Beratung zur Auswahl einer „maßgeschneiderten“ Operationsmethode an. Nicht immer muss es die Verwendung eines Netzes sein und manchmal ist eine minimal-invasive Operation schon zu invasiv.
Text: Christian Kreuzberg
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