Richtiges Laufen will gelernt sein, denn andernfalls riskiert man Verletzungen und Gelenksschäden. Wer jedoch auf ein paar Empfehlungen des St. Marien-Krankenhauses Siegen, Mitinitiator der Aktion „Wir machen unsere Firma fit“, achtet und die Grundlagen des Laufens richtig aneignet, wird keine Probleme haben und seine Gelenke schonen und gleichzeitig überschüssiges Fett verbrennen.
Wie funktioniert es nun, das richtige Laufen? Ein wichtiger Unterschied fällt schon bei der allmorgendlichen Joggingrunde auf: das tapsige Dahinschleppen eines Laien und die grazile Fortbewegung eines erfahrenen Läufers. Wird ersterer genauer betrachtet, so leiden die Gelenke nicht minder als der gequälte Gesichtsausdruck es vermuten lässt. Leider bemerkt der Läufer seinen Fehler zunächst nicht. Die Reue kommt später.
Je nach Geschwindigkeit variieren die Kräfte, welche den Bewegungsapparat belasten. Auf den Bewegungsapparat wirkt dann leicht das drei- bis fünffache des eigenen Körpergewichts ein. Eine Belastung die man nicht unterschätzen sollte, denn werden die Stöße, die auftreten, nicht hinreichend abgefedert, hat das Knorpelschäden zur Folge. Besonders brisant: Knorpelgewebe meldet sich bei Schäden nicht dem Gehirn. Es leidet still vor sich hin und kann so auf Dauer richtig abgenützt werden. Auch der Hobbyläufer ist also gut beraten, sich einen natürlichen Laufstil aneignen.
Ein entscheidendes Element für den richtigen Laufstil ist der Fußaufsatz. Hier lässt sich zwischen drei Stilen unterscheiden: ein Fersenaufsatz, ein flacher Fußaufsatz und der Aufsatz, der über den vorderen Fußbereich läuft. Häufig setzen Laien den gestreckten Fuß weit vor den Körperschwerpunkt, was zu einer Maximalbelastung der Gelenke führt und durch richtiges Auftreten verhindert wird. Ein weiteres Extrem bei vielen besteht darin, den Fußballen fast direkt unter den Körperschwerpunkt zu setzen. Diese Bewegung wird zwar leichter abgefedert wie die erste Bewegung, sie erfolgt allerdings über die Fuß- und Wadenmuskulatur. Dies führt dann zu Verhärtungen im Muskel oder zu Krämpfen.
Es gilt, einen gesunden Mittelweg zu finden. Ideal scheint ein flacher Fußaufsatz knapp vor dem Körperschwerpunkt, mit leicht angewinkeltem (gebeugten) Kniegelenk. Auf diese Art und Weise wird die auftretende Kraft am besten absorbiert. Den richtigen Aufsatz des Fußes kann man nur erreichen, wenn sich der ganze Körper an die Bewegung anpassen kann. Ein richtiger Laufstil kann technisch wie folgt beschrieben werden: Nach dem Auftreten sollte Bein und Hüfte vollständig durchgestreckt sein. Der folgende dynamische Abstoß wird dann über den Fußballen ausgeführt. Gleichzeitig schwingt der Oberschenkel nach vorne und der Unterschenkel folgt anschließend stark angewinkelt. Um die Bewegung zu beenden, setzt der Fuß nun wieder flach am optimalen Punkt auf. Die Schritte sollten also hinten lang und vorne kurz sein. Der Oberkörper ist nur ganz leicht vorgebeugt, während die Arme entgegen der Beine arbeiten und schwingen. Wird dies so im Laufstil verinnerlicht, ist der wesentliche Schritt zum richtigen, gesunden Laufen vollzogen. Ganz nebenbei läuft man dadurch kraftsparender und damit auch schneller.
Ein weiterer wesentlicher Punkt, ist die Wahl des passenden Laufschuhs. Denn ein passendes Schuhwerk kann helfen, die Belastung beim Joggen zu reduzieren, schließlich wirken enorme Kräfte auf den Bewegungsapparat. Und natürlich kann die falsche Schuhwahl noch mehr belasten und sogar zu Gelenkschäden führen. Es ist unbedingt notwendig einen Laufschuh zu wählen, der auf einen individuell angepasst ist. Es bringt also keinen Vorteil einen bestimmten Laufschuh nur deshalb zu wählen, weil ihn ein Laufvorbild verwendet. Er hat vermutlich eine ganz eigene Fußstellung und ganz andere Stellen, die er unterstützen muss. Individualität ist gefragt.
Helfen kann bei der Auswahl des richtigen Schuhs eine Laufbandanalyse – das gilt sowohl für Hobbyläufer als auch für Profis. Hier wird festgestellt, welche Fußstellung der Läufer hat. Bei der Größe ist zu beachten, dass im Stehen ein Daumen zwischen großen Zehen und Schuhspitze Platz hat. Verwundern darf es nicht, dass der Laufschuh zwei Nummern größer ausfällt als die anderen Schuhe – sie sind meist anders geschnitten. So vorbereitet kann der Firmenlauf kommen.
Klinik für Orthopädie & Sporttraumatologie im St. Marien-Krankenhaus Siegen
Die Klinik unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Alois Franz ist spezialisiert auf operative und konservative Therapien von Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Chefarzt Dr. med. Franz wurde in die Focus-Liste der besten Ärzte aufgenommen, was die moderne Orthopädie und Sporttraumatologie als Kompetenzzentrum in Südwestfalen kennzeichnet. Seit 2014 ist die Klinik zudem einziges Endoprothetik-Zentrum der Maximalversorgung in der Region.
Dr. med. Till Walter vertritt 2015 das St. Marien-Krankenhaus Siegen in der Jury zum Wettbewerb „Wir machen unsere Firma fit“, der erstmals im letzten Jahr ausgetragen wurde.
Quelle: St. Marien-Krankenhaus Siegen
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