Super-OP begeistert 1000 Besucher

1000 Besucher

Tag des offenen Hybrid-OPs im Diakonie Klinikum Jung-Stilling

Siegen. „Spektakulär“, „beeindruckend“, „das ist schon was Tolles“ oder einfach nur „Wahnsinn“: Rund 1000 Besucher haben sich am Samstag im Diakonie Klinikum Jung-Stilling bei einem Tag der offenen Tür vom modernsten Operationssaal Europas überzeugt. Denn was manch einer wohl eher in der Universitätsklinik einer Millionenstadt vermutet hätte, ist seit einigen Wochen in Siegen zu finden. Die Besucher  ließen sich bei einem Rundgang durch den 80 Quadratmeter großen High Tech-OP von Gefäßchirurgen und Kardiologen erklären, was es bedeutet, gleichzeitig operieren und diagnostizieren zu können. Schließlich ist der Hybrid-OP ein Operationssaal, der Chirurgie und Bildgebung miteinander vereint. Das erlaubt neben offenen Operationen vor allem schonende minimalinvasive Eingriffe, für die nur wenige Millimeter große Schnitte nötig sind. Beispielsweise kann der Chirurg über einen winzigen Schnitt in der Leiste mit feinsten Instrumenten durch die Blutgefäße bis zum Herzen navigieren. Eine sogenannte Angiographieanlage für die Darstellung von Venen und Arterien ermöglicht ihm detaillierte 3D-Einblicke in den Körper. So kann er seine Instrumente genauestens steuern. Bedient wird die Anlage per Joystick. Wie schnell sich die auf Roboterarmen montierte Angiographieanlage um den Patienten herum bewegt, demonstrierte Chefarzt Dr. Ahmed Koshty bei den OP-Führungen. „Der Hybrid-OP macht nicht nur viele Operationen schonender und sicherer, sondern manche auch erst möglich“, betonte der Gefäßchirurg. Im benachbarten und ebenfalls neu gebauten Operationsaal konnten die Besucher an einem Modell  erleben, wie lebensgefährliche Aussackungen (Aneurysmen) der Hauptschlagader behandelt werden.

Auch außerhalb der Operationssäle erwartete die Besucher ein vielseitiges Programm. Koshty hielt einen Vortrag über minimalinvasive Verfahren in der Gefäßchirurgie, Professor Dr. Dursun Gündüz über minimalinvasive Eingriffe an den Herzklappen. Oberärztin Eva-Dorette Roeder-Geyer nahm die Zuhörer mit in die „Schöne digitale Welt der Neurochirurgie“ und erklärte, was der Hybrid-OP in diesem Bereich möglich macht. Beliebt waren auch verschiedene Stationen, an denen die Besucher selbst aktiv werden konnten und wertvolle Gesundheits-Tipps bekamen. Ernährungsberaterin Sabine Schmidt überzeugte nicht nur mit kleinen Kostproben davon, dass Vitamine auch lecker sein können, sondern hielt auch Rezepte und Informationen für eine gesunde Ernährung parat. Zur Bewegung animierten Therapeuten aus dem Ambulanten Rehabilitationszentrum. Er bot eine Rückenschule mit theoretischen und praktischen Teilen an. Wenige Meter entfernt kontrollierten Krankenpflegeschüler nicht nur Blutzucker und Blutdruck, sondern zeigten an einer Puppe, wie im Ernstfall eine Reanimation funktioniert. Darüber hinaus erklärten Neurochirurgen wie Bandscheibenvorfälle, Brüche oder Wirbelkanalverengungen behandelt werden. Gefäßchirurgen demonstrierten an Modellen, welche Verfahren mit Bypässen und Stents es gibt, um lebensgefährlich verengte Gefäße wieder zu öffnen. Die Sektion Kardiologe veranschaulichte Operationen an den Herzklappen.

Dazu, dass die Zeit nicht nur sprichwörtlich rast, trug auch die Firma ALHO Systembau aus Friesenhagen/Morsbach mit einem Zeitraffer bei. Das Unternehmen agierte bei dem Bau des neuen Gebäudeteils als Generalunternehmer und lieferte die Raummodule. Was eigentlich wochenlang dauerte, konnten die Besucher auf Video in anderthalb Minuten erleben: Zu sehen war der komplette Bau von den Arbeiten am Fundament bis zur Fertigstellung. Abgerundet wurde das Programm mit einem Waffelverkauf des Lions Clubs Siegen-Rubens. Der Erlös geht an das Ev. Hospiz Siegerland.

 

 

 

 

Quelle/Foto: Diakonie

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