Positives Fazit
Ein Zwischenfazit zum Tag der Intensivmedizin aus dem Kreisklinikum Siegen
„Wir gehen als Team gestärkt aus der Corona-Krise hervor“ – dieses positive Fazit zieht Dr. Anja Frevel, Oberärztin der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Notfallmedizin am Kreisklinikum Siegen mit Rückblick auf die vergangenen Wochen. Als Kompetenzzentrum der spezialisierten Intensivtherapie versorgt das Kreisklinikum Siegen seit Beginn der Corona-Krise sowohl regionale als auch überregionale Patienten. Vor eine besondere Herausforderung stellte das Team dabei, dass es sich bei dem Coronavirus um ein völlig neues Krankheitsbild ohne standardisierte Therapie handelt. Da in vielen Fällen bei schwer erkrankten Patienten nicht nur die Lunge, sondern auch weitere Organe wie die Nieren, die Leber oder das Herz betroffen sind, wurde der Kampf gegen das Coronavirus zu einer interdisziplinären Aufgabe für das gesamte Team des Kreisklinikums Siegen.
„Neben dieser medizinischen Herausforderung haben uns auch viele organisatorische Aspekte im Zusammenhang mit dem Coronavirus beschäftigt“, erläutert Prof. Dr. Martin Zoremba, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Notfallmedizin am Kreisklinikum Siegen. Als Mitglied des hausinternen Krisenstabs hat er gemeinsam mit der Betriebsleitung sowie weiteren Vertretern aus dem ärztlichen Bereich, der Pflege, der Hygiene, der Verwaltung und dem Betriebsrat täglich darüber beraten, wie Patienten und Mitarbeiter bestmöglich geschützt werden können. Dass das erarbeitete Hygienekonzept und die getroffenen Schutzmaßnahmen optimal gegriffen haben, zeigte unter anderem eine Testung des gesamten Teams der Intensivstation auf COVID-19, bei der alle Testergebnisse negativ blieben. Doch nicht nur physisch, sondern auch psychisch wurde seitens des Kreisklinikums großen Wert auf den Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelegt. So konnte das Team der Intensivstation bei Bedarf eine spezielle Betreuung durch die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik sowie die Krankenhaus-Seelsorge in Anspruch nehmen.
Insgesamt 18 Patienten, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten, wurden bisher vom Team der Intensivstation des Kreisklinikums Siegen medizinisch betreut. 20 Intensivbetten standen hierfür bereit. Im Bedarfsfall hätte die Zahl sogar auf insgesamt 42 Intensivbetten und 30 Beatmungsplätze aufgestockt werden können. Dies war bisher jedoch nicht notwendig. „Wir sehen aktuell in der Bevölkerung eine rückläufige Entwicklung, was die Zahl infizierter Personen angeht. Auch auf unserer Intensivstation sind derzeit keine COVID-19 Patienten mehr in Behandlung“, erklärt Prof. Dr. Martin Zoremba. Eine Entwarnung gibt der Chefarzt aber dennoch nicht: „Es ist weiterhin wichtig, dass die Menschen wachsam bleiben und Rücksicht aufeinander nehmen“. Nur so könne eine zweite Welle verhindert werden. Solltediese aber dennoch kommen, sei das Team der Intensivstation bestens vorbereitet. „Wir halten selbstverständlich weiterhin Intensivkapazitäten für den Bedarfsfall frei und sind mit einem hoch motivierten und starken Team aus Ärzten und Pflegern für unsere Patienten vor Ort“, ergänzt auch Dr. Anja Frevel.
Quelle/Foto: Kreisklinikum Siegen