AOK warnt vor dauerhafter Einnahme
Schmerzmittel können für viele Menschen ein Segen sein. Denn die Medikamente können helfen, trotz Schmerzen das tägliche Leben zu meistern und sich wieder für Familie, Freundschaften, Hobbies und Arbeit zu engagieren. „Dass diese Arzneimittel auf Dauer Magenbeschwerden verursachen, ist vielen wohl bewusst. Doch es kann noch zu vielen weiteren gefährlicheren Nebenwirkungen und ernsten Komplikationen kommen, wenn Schmerzmedikamente regelmäßig und unkontrolliert eingenommen werden“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider. Und laut der Deutschen Schmerzgesellschaft gibt es Schätzungen zufolge etwa ein bis zwei Millionen Menschen in Deutschland, die sogar abhängig von Schmerzmedikamenten sind.
Die niedergelassenen Ärzte stellten für die gesetzlich Versicherten in Westfalen-Lippe in 2021 insgesamt über 9,9 Millionen Rezepte für Schmerzmittel aus. Paradox ist, dass die meisten Schmerzmittel nicht nur Nieren und Leber schaden, sondern regelmäßig angewandt zum Beispiel auch weitere Schmerzen wie chronischen Kopfschmerzen verursachen können. Wer etwa an mehr als zehn Tagen im Monat Kopfschmerzmittel einnimmt, riskiert, davon einen chronischen sogenannten Medikamenten-Übergebrauchs-Kopfschmerz zu bekommen. Deshalb gilt bei der Einnahme von Schmerzmedikamenten: Nicht länger als vier Tage hintereinander und nicht häufiger als an zehn Tagen pro Monat, sofern sie nicht anders vom Arzt verschrieben worden sind. Die Hinweise auf der Packungsbeilage, wie etwa zur richtigen Dosierung und Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, sollten unbedingt beachtet werden. Doch noch viel wichtiger ist, nach Möglichkeit auf die Einnahme von Schmerzmedikamenten am besten ganz zu verzichten. Und so schwer es klingt: Es ist wichtig, trotz der Schmerzen aktiv zu bleiben, sich zu bewegen, mit Freunden zu treffen, auszugehen.
Häufig sind Schmerzen auch durch den Lebensstil beeinflusst: Viele Menschen sitzen zu viel und neigen daher zu Verspannungen, die wiederum Kopf- oder Rückenschmerzen auslösen. Gezielte Übungen für Nacken und Rücken, die richtige Haltung, Work-Life-Balance und Entspannung helfen, dass Schmerzen gar nicht erst entstehen oder schnell wieder abklingen. Ausgleichende Freizeitaktivitäten, viel Bewegung oder Sport können eine Wohltat für Körper und Seele sein. Wichtig ist zudem ausreichend zu schlafen, damit sich der Körper regenerieren kann. Hilfreich sind auch Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Muskelentspannungsübungen. Kursangebote rund um das Thema Entspannung finden Betroffene auch im AOK-Kursprogramm, das in allen AOK-Kundencentern erhältlich oder im Internet unter aok.de/nw abrufbar ist. Alle Angebote sind exklusiv und kostenfrei für AOK-Kunden und werden von qualifizierten Fachkräften geleitet.
Quelle: AOK NordWest