Wenn am Wochenende im Kreis Siegen-Wittgenstein die Stimmung kippt
Oft fängt es am späten Sonntagnachmittag an: Erste Gedanken an die kommende Arbeitswoche schleichen sich ein und mit der entspannten Wochenendlaune ist es dann schnell vorbei – der klassische Sonntagabend-Blues eben. Meist ist er eine normale Reaktion auf das bevorstehende Umschalten vom Freizeit- in den Arbeitsmodus. Manchmal aber auch ein Zeichen für eine tiefer sitzende Unzufriedenheit im Job. „Wichtig ist, sich erst einmal darüber klar zu werden, was der Auslöser für den ‚Blues‘ ist. Oft ist er in der Beziehung zur eigenen Arbeit begründet: Unzufriedenheit hat sich vielleicht breitgemacht und es graut schlicht vor der nächsten Arbeitswoche“, erklärt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider wie die sogenannten Sunday Scaries, also die Sonntagsängste, überlisten werden können.
Viele Menschen haben Ängste, den Anforderungen der bevorstehenden Woche nicht gerecht werden zu können. Hier ist es sinnvoll, das eigene Verhältnis zur Arbeit auf den Prüfstand zu stellen und nach Möglichkeiten zu suchen, die Rahmenbedingungen oder Arbeitsabläufe zu verbessern. „Eine klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit ist unerlässlich. Viele nehmen unerledigte Aufgaben mit ins Wochenende oder checken zwischendurch ihre Mails – das ist keine Erholung“, weiß Schneider. Es ist empfehlenswert, freitags noch am Arbeitsplatz einen Plan für die kommende Woche zu machen. Damit ist alles Wichtige aufgeschrieben und idealerweise nicht mehr im Kopf. Um sich nicht zu überfordern, kann es auch helfen, den Kalender der kommenden Woche so zu lichten, dass sich Freiräume für unerwartete Aufgaben ergeben.
Auf dem Weg ins Wochenende sollte jede und jeder im Kreis Siegen-Wittgenstein dann die Arbeit hinter sich lassen und sich neben Wochenendeinkauf und der Hausarbeit auf Dinge freuen, die Spaß machen. Dazu könnten zum Beispiel Lieblingsfilme anschauen, kreativ sein, Freunde treffen oder an die frische Luft gehen, gehören. Pflichten am Wochenende sollten zeitlich begrenzt sein. Positive Aktivitäten sind die Belohnung für die Woche, denn aktive Erholung statt Abhängen sorgt für gute Laune und lenkt von Gedanken an die Arbeit ab. Und wem zwischendurch etwas Wichtiges zur Arbeit einfällt, schreibt Stichworte auf einen Zettel, der erst am Montagmorgen wieder herausgeholt wird.
Was aber tun, wenn trotzdem trübe Gedanken an die kommende Arbeitswoche aufkommen? Wer sich immer wieder bewusst macht, welche positiven Seiten mit der Arbeit verbunden sind, was bisher schon alles geschafft wurde und dass Gedanken an Zukünftiges sich oft gar nicht bewahrheiten, befreit sich von diesen viel leichter. Regelmäßige Rituale wie ein Abendspaziergang oder ein Entspannungsbad können dabei helfen. Wichtig ist auch, sich möglichst viel zu bewegen. Denn wer körperlich aktiv ist, senkt den eigenen Stresslevel.
Hilfreich ist ein positiver Blick auf die kommende Woche: „Am besten ist es, sich immer etwas Schönes vorzunehmen und die Vorfreude zu genießen. Das gibt einem das Gefühl, auch selbst über die Zeit entscheiden zu können und nicht nur von der Arbeit bestimmt zu werden“, sagt Schneider. Ein weiterer Tipp: Falls möglich, die Woche mit einem Arbeitstag im Homeoffice beginnen. So entfällt der Arbeitsweg und die Woche startet flexibler.
Und wenn alles nicht hilft? Bleibt es dauerhaft bei einem schlechten Gefühl, sollte das Gespräch mit der Chefin oder dem Chef gesucht und die eigene Unzufriedenheit thematisiert werden. Hilfreich ist dabei, sich vorher klar zu machen, was genau zur eigenen Unzufriedenheit beiträgt und wie es gelingen kann, dies zu verändern. Und notfalls muss auch über einen Jobwechsel nachgedacht werden.
Die AOK-Online-Programme ‚Stress im Griff‘ oder ‚Lebe Balance‘ können ebenfalls helfen, denn sie unterstützen dabei, widerstandsfähiger gegen die Herausforderungen des Alltags zu werden und Stress zu vermeiden. Die Teilnahme am Onlineprogramm ist für alle Interessierten kostenfrei und unverbindlich unter aok.de/nw in der Rubrik ‚Leistungen & Service‘ unter ‚Gesundheitskurse‘ und ‚Lebe balance‘ ‚Stressbewältigung‘ möglich.
Quelle: AOK NordWest