Brustkrebs ist häufig heilbar

Standen bei der Telefonaktion des Brustzentrums Siegen-Olpe Rede und Antwort (von links): Maiya Hoffmann (St.-Martinus-Hospital, Olpe), Dr. Kristin Baumann und Dr. Rebecca Weis (beide St.-Marien-Krankenhaus, Siegen) sowie Vesselina Arnaudov (Diakonie Klinikum Jung-Stilling, Siegen). Foto: Diakonie in Südwestfalen


Ärztinnen des Brustzentrums Siegen-Olpe standen bei Telefonaktion Rede und Antwort
Siegen/Olpe. Die Diagnose Brustkrebs ist heutzutage in den meisten Fällen kein Todesurteil mehr – sofern die Erkrankung frühzeitig entdeckt wird. Bei wenig aggressiven Tumoren liegen die Heilungschancen bei mehr als 90 Prozent. Das bestätigten bei der Telefonaktion des Brustzentrums Siegen-Olpe vier Ärztinnen der drei angeschlossenen Krankenhäuser Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen, St.-Marien-Krankenhaus in Siegen und St.-Martinus-Hospital in Olpe. Unter dem verbindenden Dach des Zentrums agieren die Häuser selbstständig und stellen eine flächendeckende sowie qualitativ hochwertige Versorgung der Menschen in der Region sicher.

Jährlich erkranken in Deutschland rund 70 000 Frauen, aber auch Hunderte Männer an Brustkrebs. Eine von acht Frauen ist im Laufe ihres Lebens betroffen. Brustkrebs macht sich in der Regel nicht durch Schmerzen bemerkbar. Anzeichen, die auf einen Tumor in der Brust hindeuten können, sind tastbare Knoten in Brust und/oder Achselhöhle, eine sich nach innen ziehende Brusthaut oder auch bräunliche oder blutige Sekrete, die aus der Brustwarze heraustreten. „Das frühzeitige Erkennen von Brustkrebs ist wichtig, um die Erkrankung heilen zu können“, betonte Dr. Kristin Baumann, Oberärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe im St.-Marien-Krankenhaus in Siegen. Dazu zählen die regelmäßige Tastuntersuchung beim Gynäkologen sowie bildgebende Maßnahmen wie ein Ultraschall oder eine Mammographie, wie sie im Rahmen des bundesweiten Mammographie-Screenings angeboten wird.

Bei der Telefonaktion meldeten sich größtenteils Anruferinnen, die bereits therapeutisch behandelt werden. Bei Patientinnen, die eine Antihormontherapie erhalten, wird häufig nach etwa drei Jahren das Präparat gegen ein anderes ausgetauscht. Im Gespräch mit Vesselina Arnaudov fragte eine Betroffene: „Bin ich nun so weit, dass der Wechsel bei mir ansteht?“ Die Oberärztin der Gynäkologie und Gynäkologischen Onkologie im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen teilte ihr mit, dass der Präparatwechsel kein Muss ist, sofern sie das derzeitige Medikament gut verträgt. Bei einer anderen Anruferin ging es ebenso um die Antihormontherapie. Sie wollte erfahren, ob sie diese nach sechs Monaten absetzen darf. Dr. Rebecca Weis, Oberärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe im St.-Marien-Krankenhaus in Siegen, legte ihr ans Herz dies nicht zu tun, da die Medikamente verhindern, dass die hormonempfindlichen Brustkrebszellen „gefüttert“ und zum Wachstum angeregt werden. Fachleute empfehlen, diese Therapie für fünf bis zehn Jahre durchzuführen – je nach persönlichem Rückfallrisiko der Krebserkrankung. Wie man als Brustkrebspatientin selbst aktiv werden kann, um die eigene Gesundheit zu fördern, war ein weiteres Thema bei der Telefonaktion. Maiya Hoffmann, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im St.-Martinus-Hospital in Olpe, und Dr. Kristin Baumann gaben die Empfehlung, wenig rotes Fleisch zu essen und stattdessen auf mediterrane Kost mit Gemüse, Obst, Fisch und Hülsenfrüchten zu setzen. Zudem spielt Bewegung eine ausschlaggebende Rolle bei der Genesung. Geeignet sind Spaziergänge, Joggen, Schwimmen sowie Yoga und Gymnastik.

Bei der Telefonaktion mit vor Ort war auch Privatdozent Dr. Marco Battista, Chefarzt der Gynäkologie und Gynäkologischen Onkologie im Diakonie Klinikum Jung-Stilling, der abschließend deutlich machte: „Patientinnen mit Brustkrebs gehören nicht nur gut operiert und mit der richtigen medikamentösen Therapie eingestellt.“ Wichtig ist ihm der ganzheitliche Ansatz eines zertifizierten Brustzentrums. „Und darüber müssen wir mit den Frauen auch in solchen Telefonaktionen sprechen.“

Quelle/Foto: Diakonie Südwestfalen

Check Also

88 Rotavirus-Fälle im Kreis Siegen-Wittgenstein

Rotaviren sind eine der häufigsten Erreger für schwere Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern und sind nach dem Infektionsschutzgesetz zu melden.