Impfen leistet wichtigen Beitrag zum Schutze von Kindern und Erwachsene

Impfen

Chefarzt und Ärztlicher Direktor der DRK-Kinderklinik Siegen: Prof. Dr. Rainer Burghard, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologie, Pädiatrische Intensivmedizin, Kinder-Nephrologie, Kinder-Rheumatologie, Pädiatrische Infektiologie

Kinderärzte der DRK-Kinderklinik informieren anlässlich der Europäischen Impfwoche über aktuelle Impfempfehlungen für Kinder und Jugendliche

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) könnten jährlich etwa zwei bis drei Millionen Todesfälle aufgrund von Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Masern durch eine entsprechende Schutzimpfung verhindert werden. Um einen Schutz gegen Infektionskrankheiten gewährleisten zu können, müssten allerdings mindestens 95 Prozent der Bevölkerung mit den empfohlenen Impfungen immunisiert sein. Doch daran hapert es in Europa – fast eine Million Menschen haben hier keinen optimalen Impfschutz. Deshalb will man mit der Europäischen Impfwoche (EIW) darauf aufmerksam machen, dass Impfungen entscheidend dafür sind, Menschenleben zu schützen. Durch ebendiese Impfungen können einzelne Krankheitserreger ausgerottet werden – in Europa ist es bereits gelungen, Poliomyelitis (Kinderlähmung) weitgehend zu eliminieren. Experten warnen jedoch vor einer Impfmüdigkeit in Deutschland. Dies aus gutem Grunde – wie wieder steigende Fallzahlen bei bestimmten Krankheiten belegen, genannt seien hier bspw. die aktuellen Poliomyelitis-Fälle in Syrien und die damit verbundene Gefahr der Einschleppung auch nach Deutschland.

„Regelmäßige Impfungen sind besonders wichtig, damit ein Kind frühzeitig einen ausreichenden Schutz gegen schwere Infektionen aufbauen kann. Dank einer Impfung kann man den Ausbruch gefährlicher Krankheiten verhindern, die häufig mit Komplikationen verbunden sind und für die es zum Teil auch heute noch keine geeignete Therapie gibt“, so begründet der Chefarzt der DRK-Kinderklinik Siegen, Prof. Dr. Rainer Burghard, die Wichtigkeit des Impfens aus ärztlicher Sicht. „Zwar schützt eine Impfung in erster Linie den Geimpften selbst, dennoch ist Impfen für die gesamte Familie und die Bevölkerung eines Landes ein wichtiger Faktor zur allgemeinen Gesundheit. Nur wenn möglichst alle mitmachen, schützen Impfungen die gesamte Bevölkerung und somit auch gefährdete Einzelne, die selbst aus bestimmten Gründen nicht geimpft werden können.“ Die Ausrottung der Masern bspw. ist ein erklärtes Ziel der deutschen Gesundheitspolitik. Masern können eliminiert werden, wenn bei Kindern eine Impfquote von mehr als 95 % erreicht wird.

Die geläufige Bezeichnung „Kinderkrankheiten“ für viele der nachfolgend aufgeführten Erkrankungen verharmlost deren Gefährlichkeit, insbesondere durch häufige Komplikationen auch bei Erwachsenen. „Es handelt sich um durchaus bedrohliche Infektionskrankheiten gegen die wir unsere Kinder und uns selbst ganz einfach mittels geeigneter Impfungen schützen können“, argumentiert der erfahrene Ärztliche Direktor der Siegener Kinderklinik.

Eine Übersicht in Form eines Impfkalenders erhalten Sie bei ihrem niedergelassenen Kinder- und Jugendmediziner sowie unter www.rki.de/impfkalender.

Die gute Nachricht für alle Eltern: durch das GKVWettbewerbsstärkungsgesetz sind Leistungen für Schutzimpfungen seit dem 1. April 2007 Pflichtleistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und werden daher von diesen übernommen.

Abschließend noch eine hilfreiche Information für alle Erwachsenen: auch sie sollten Ihren Impfschutz prüfen und im Interesse eines sicheren Schutzes spätestens alle zehn Jahre wiederholen. Doch was soll Mann/Frau tun, wenn etwa das Impfheft verschwunden ist oder man nicht mehr alle Impfungen nachverfolgen kann? Dann können Auffrischungsimpfungen auf jeden Fall empfohlen werden, auch wenn der letzte Termin noch nicht zehn Jahre zurückliegt. Denn eine Gefahr der Überimpfung oder gesundheitliche Gefahren oder stärkere Nebenwirkungen bestehen nicht. „Wenn Sie mit Ihrem Kind zum Kinderarzt gehen, dann kann dieser auf vorherige Nachfrage auch Ihren Impfstatus überprüfen“, erläutert der Kinder- und Jugendmediziner.

Diese Informationen wurden zusammengestellt mit Hilfe der folgenden Quellen, bei denen wir uns bedanken:

www.kinderaerzte-im-netz.de sowie aktuelle Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts in Berlin, Epid. Bulletin 23.8.2010/Nr. 33, Epid. Bulletin 2.8.2010/Nr. 30, Epid. Bulletin 27.7.2009/Nr.30, Epid. Bulletin 25.7.2008/Nr. 30, Ärzteblatt Sachsen 12/2007, Epid. Bulletin 13.7..2007/Nr. 28, Epid. Bulletin 23.3..2007/Nr. 12, Epid. Bulletin 28.7.2006 / Nr. 30, Epid. Bulletin 29.7.2005 / Nr. 30, 05.08.2005 / Nr. 31, 23.7.2004 / Nr. 30 und 6.8.2004 / Nr. 32

Quelle: DRK-Kinderklinik

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