Patienten kommen früher nach Hause

Urologe Dr. Peter Weib (Siegen), Chefarzt im Diakonie Klinikum Jung-Stilling,
Urologe Dr. Peter Weib (Siegen), Chefarzt im Diakonie Klinikum Jung-Stilling,

Studie nach 125 Prostata-Operationen im Diakonie Klinikum Jung-Stilling zeigt:  Neuer Laser zahlt sich für Betroffene aus

Siegen.  Erfreuliche Nachrichten für Prostatapatienten aus Siegerland, Sauerland und Westerwald: Mit einer modernen Lasermethode kann Betroffenen in Siegen noch besser geholfen werden. Dass die so genannte “180 Watt XPS Green-Light-Lasertherapie” bei gutartigen Vergrößerungen der Prostata für Patienten, Ärzte und Kostenträger Vorteile bietet, belegt Urologe Dr. Peter Weib (Siegen), Chefarzt im Diakonie Klinikum Jung-Stilling, in einer in Fachkreisen schon jetzt viel beachteten Untersuchung. Weib operierte binnen 22 Monaten – von Juni 2012 bis Ende März 2014 – 125 im Durchschnitt 72 Jahre alte Patienten aus der Region mit dem neuen Laser.  Der Spezialist verglich nun die relevanten Kerndaten mit den Durchschnittswerten des 120-Watt-Lasers und des klassischen TUR-Verfahrens, bei dem erkranktes Gewebe aus der Prostata durch die Harnröhre abgetragen wird. Eingriffe nach diesem bewährten Standardverfahren bietet das Jung-Stilling-Krankenhaus natürlich weiterhin an. Welches Verfahren für einen Patienten geeigneter erscheint, weiß der Urologe nach der Untersuchung. Die Entscheidung ob Klassisch oder mit Laser trifft letztlich der Patient.

Nach den Erkenntnissen von Chefarzt Weib bietet die Lasertherapie viele Vorteile und stellt besonders für die Gruppe der Risikopatienten mehr als eine Alternative dar. Denn im Kern präsentiert der Urologe in seiner fast zweijährigen Studie überzeugende  Ergebnisse: Kürzere Laser-, Narkose-  und damit Operationsdauer, weniger Nebenwirkungen und eine um fast zwei Tage geringere Liegezeit im Krankenhaus untermauern, dass der Patient schneller auf die Beine kommt. Oder wie es der Chefarzt  formuliert: “Zwischen dem neuen Laser mit 180 Watt und dem 120 Watt starken Vorgängermodell ist ein Quantensprung.” Denn erst Erfahrungen aus den vergangenen zwei Jahren zeigen, dass es einer Leistung von 150 Watt bedarf, um Prostatagewebe zu verdampfen.  “95 von 100 Urologen wissen das noch nicht”, schätzt der 48-jährige Fachmann. Das  Vorgängermodell hatte Gewebe lediglich verkocht. In der Konsequenz mussten Patienten länger einen Katheter mit sich führen. Heute kann Weib diesen bereits am Tag nach der Operation entfernen. Damit sinkt für Patienten auch das Risiko einer durch den Katheter ausgelösten Infektion.

Bedeutende Indikatoren für den Urologen sind jedoch Antworten auf zwei Fragen: nach der Stärke des Harnstrahls und nach dem Restharn in der Blase. Auf beide gibt die neue Laser-OP laut Weib überzeugende Antworten.  In den bisherigen 125 Fällen habe es weder Nachoperationen noch Blutungskomplikationen gegeben. Die Behandlung mit dem Gerät birgt zudem wirtschaftliche Aspekte in sich. Die wassergekühlte Lasersonde ist deutlich standfester, überhitzt und zerbricht nicht so leicht. Und verglichen mit der herkömmlichen TUR-Methode können im gleichen Zeitraum mehr Patienten behandelt, die Wartezeiten auf einen OP-Termin sowie der Pflege- und Nachsorgeaufwand pro Patient verringert werden.

“Mit der neuen Lasertherapie spielt das Diakonie Klinikum in Deutschland in der ersten Liga”, betont der Siegener Chefarzt.  Seine Erkenntnisse stoßen in der Fachwelt auf breites Interesse – auch, weil er sie akribisch und nachhaltig dokumentiert hat. Unter anderem stellt Peter Weib seine Studien im Herbst in Düsseldorf  beim Deutschen Urologenkongress vor.

Quelle: Diakonie

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