Geschwister frühzeitig mit ihrem frühgeborenen Bruder oder Schwester zusammen bringen

Familienbande_Foerderpreis
V.l.n.r.: Moderator Jochen Butt-Posnik,; Volker Rinne, Geschwisterkinder Netzwerk;
Petra Nick, DRK-Kinderklinik Siegen; Irene von Drigalski, Stiftung FamilienBande.

DRK-Kinderklinik erhält Förderpreis der Stiftung FamilienBande

Zwischen zwei und drei Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland leben mit einem schwer chronisch erkrankten oder behinderten Geschwisterkind. Jede 5. Familie mit zwei oder mehr Kindern ist betroffen. Um den gesunden Geschwisterkindern und ihren Familien eine systematische, am Bedarf ausgerichtete und flächendeckende Unterstützung zu gewähren, lobt die Novartis Stiftung FamilienBande jedes Jahr einen Förderpreis für Einrichtungen und Organisationen
aus, um die Angebote von bedarfsgerechten, entlastenden Angeboten für Familien und Geschwisterkinder in Deutschland zu erweitern.

DRK-Kinderklinik Siegen erhält Preis für besonderes Erstangebot
Eine Fachjury bestehend aus Prof. Dr. med. Dirk Reinhardt (Medizinische Hochschule Hannover), Andreas Podeswik (Institut für Sozialmedizin in der Pädiatrie Augsburg) und Christoph Gräf (Stiftung Liebenau) wählte aus 25 Einsendungen drei Preisträger aus, darunter die DRK-Kinderklinik Siegen. Mit einem Preisgeld von 2.000 € Euro wurde das Engagement der Klinik für Geschwisterkinder von Frühgeborenen gewürdigt. Vergeben wurde der Förderpreis bereits zum vierten Mal im Rahmen der Geschwisterkinder Netzwerk-Fachtagung „Bedarfsgerechte Familienentlastung durch Förderung der Geschwisterkinder: Rückblicke, Einblicke, Ausblicke“ am 26. April 2014 in Wolfsburg.

Geschwisterkinder werden zum Kontakt mit ihren frühgeborenen Brüdern oder Schwestern ermutigt
Die DRK-Kinderklinik Siegen wurde für ihr Angebot: „Integration von Geschwisterkindern im Perinatalzentrum & auf Intensiv & Station 1“ ausgezeichnet, das die Beziehung zwischen Frühgeborenen und Geschwisterkindern fördert. Denn bislang werden Geschwisterkinder von dem Kontakt mit den Frühgeborenen ausgeschlossen, solange die Frühchen in der Klinik versorgt werden. Das neue Angebot soll den Geschwisterkindern den Besuch der Station ermöglichen. Das Ziel ist es, Barrieren abzubauen und so die familiäre Situation in einer schwierigen Zeit zu entspannen.

Ansatz entspricht Präventionsgedanken der Geschwisterkinderarbeit
Die Jury hob bei der Preisverleihung besonders hervor, dass den Geschwistern von Frühgeborenen bisher noch wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Außerdem ermögliche die frühe Einbindung der kleinen Geschwisterkinder neue Erkenntnisse und entspräche ganz besonders dem Präventionsgedanken der Geschwisterkinderarbeit.

Novartis Stiftung FamilienBande
Die Stiftung FamilienBande ist 2012 aus einer Initiative aller Novartis Gesellschaften in Deutschland hervorgegangen.
Zum Service der Stiftung gehören eine Datenbank mit Angeboten für Geschwisterkinder, in der bereits mehr als 200 Angebote registriert sind, sodass Betroffene schnell und einfach Hilfe finden können. Auf der Internetseite www.stiftung-familienbande.de  finden sich außerdem Literaturempfehlungen und zahlreiche Informationsmaterialien. Die FamilienBande-Infoline (07762 – 81 99 000) steht Betroffenen (Geschwistern wie Eltern und Angehörigen), Ärzten und Fachpersonal zur Verfügung.
Mit Mitteln von FamilienBande wurden außerdem z.B. vom Institut für Sozialmedizin in der Pädiatrie  Augsburg (ISPA) ein Konzept für die Fortbildung zur Geschwisterbegleitung entwickelt, der mehrfach ausgezeichnete „Augsburger GeschwisterCLUB“ auf den Weg gebracht und ein innovatives Präventionstraining für die Geschwisterbegleitung (SuSi – Supporting Siblings) entwickelt. Die Stiftung selbst hat in vier Regionen (Berlin, Nürnberg, Marburg, Südschwarzwald) Vernetzungsprojekte initiiert.

Quelle: DRK-Kinderklinik

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