Diakonische Altenhilfe Siegerland sammelt Hunderte Postkarten
ine würdevolle Pflege für ältere Menschen, Entlastung für deren Angehörige, eine gerechte Finanzierung der Pflege und eine attraktive Ausbildung für Pflegekräfte – diesen Forderungen haben die 600 Mitarbeiter der Diakonischen Altenhilfe Siegerland mit Postkarten an Bundes-Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) Nachdruck verliehen. Auch Bewohner, Angehörige und Ehrenamtliche beteiligten sich. Anlass war eine bundesweite Aktion der Diakonie Deutschland am internationalen Tag der Pflege. In nahezu allen deutschen diakonischen Pflegeeinrichtungen schrieben Mitarbeiter ihre Wünsche an die Politiker auf Postkarten – auch die fünf Seniorenheime der Diakonischen Altenhilfe Siegerland in Freudenberg, Wilnsdorf, Siegen und Weidenau beteiligten sich. Im Sophienheim in Siegen kamen 50 Teilnehmer zusammen, um die sogenannten Rettungspakete mit den gesammelten Postkarten gemeinsam nach Berlin zu schicken.
„Vor allem die Ausbildung liegt uns am Herzen“, sagt Andrea Wolf, Qualitätsbeauftragte der Diakonischen Altenhilfe Siegerland. „Ohne Fachkräfte können wir unsere Arbeit nicht leisten.“ Sie betont, dass die Diakonische Altenhilfe den Senioren ein gutes Umfeld bieten möchte und dafür auf qualifizierte Mitarbeiter angewiesen ist. Altenhilfe-Geschäftsführer Bernd Spornhauer fordert zudem, dass der Personalschlüssel für Pflegekräfte aktualisiert wird: „Seit 1995 hat sich daran nichts mehr geändert, dabei haben sich die Anforderungen teilweise verdoppelt.“ Beispielsweise nimmt die Dokumentation der Pflege mehr Zeit in Anspruch. Außerdem erreichen die Senioren ein höheres Alter und müssen dadurch oft intensiver gepflegt werden. Für Spornhauer ist aufgrund der gestiegenen Belastung auch eine leistungsgerechtere Bezahlung wichtig, die durch eine allgemeine Tariferhöhung erreicht werden kann. „Der Beruf des Altenpflegers ist grundsätzlich attraktiv, aber die Rahmenbedingungen müssen sich verbessern.“ Potential sieht der Geschäftsführer ebenfalls im Bereich der Umschulungen. Er geht davon aus, dass mehr Menschen dieses Angebot nutzen würden, wenn die Kosten dafür geringer wären. „Ich finde es sinnvoll, dass jahrelange pflegerische Tätigkeiten im privaten Bereich in der Qualifizierung von Pflegehilfskräften anerkannt werden“, ergänzt Wolf. „Das verkürzt die Ausbildung und wirkt dem Pflegenotstand entgegen.“ In anderen Ländern habe sich dieses System bereits bewährt.
Quelle: Diakonie