Kooperation zwischen Maschinenfabrik Georg und Diakonie – Mitarbeiter können sich bei Problemen schnell helfen lassen
Dank einer im Kreis Siegen-Wittgenstein einzigartigen Kooperation können sich die fast 400 Beschäftigten der Heinrich Georg Maschinenfabrik in Kreuztal ab sofort mit ihren Sorgen an die Diakonie Sozialdienste wenden – ohne, dass ihr Arbeitgeber davon erfährt. Hat ein Mitarbeiter soziale oder gesundheitliche Probleme, erreicht er per Email oder Telefon speziell geschulte Mitarbeiter aus Pädagogik oder Pflege, die entweder selbst helfen oder passende Unterstützung vermitteln.
„In unserer Branche wächst der Arbeitsdruck“, sagt Mark Georg, Geschäftsführer der Maschinenfabrik. „Und private Sorgen machen vor dem Werkstor nicht halt. Es ist uns deshalb wichtig, mit der Hotline einen Beitrag zu der Gesundheit unserer Mitarbeiter zu leisten. Davon profitieren unsere Angestellten und unser Unternehmen gleichermaßen.“ Die Hotline ist Teil eines Pilotprojekts mit dem Namen G-IGUS (Georg Integriertes Gesundheits- und Sozialmanagement), das die Georg Maschinenfabrik und die Diakonie Sozialdienste gemeinsam realisieren. Ziel ist es, nachhaltige und gesundheitsfördernde Strukturen zu schaffen. „In der Arbeitswelt entsteht ein immer größerer Zeit- und Leistungsdruck“, erläutert Daniel Imhäuser, Geschäftsführer der Diakonie Sozialdienste. „Gerade im Zusammenspiel mit privaten Belastungen kann sich das auf die Lebensqualität auswirken.“ Deshalb kann die Hotline gleichermaßen bei beruflichen und sozialen Schwierigkeiten beansprucht werden. Auch Angehörige von Mitarbeitern dürfen sie nutzen. Weil die Diakonie Sozialdienste rund 20 Fachdienste zu Themen wie Schulden, Erziehung, Sucht und Integration sowie Angebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen vorhalten, können sie bei vielfältigen Problemen helfen. „Die Georg-Mitarbeiter können sich auch an uns wenden, wenn sie familiäre Probleme oder Schwierigkeiten aufgrund eines Migrationshintergrunds haben“, schildert Imhäuser mögliche Anliegen. „Wir beantworten aber auch Fragen, wenn ein Angehöriger pflegebedürftig wird, eine Selbsthilfekontaktstelle sucht oder an chronischen Krankheiten leidet.“ Erweitert werden die Hilfen durch das Leistungsspektrum der Muttergesellschaft, der Diakonie in Südwestfalen. Dabei behandeln die Sozialdienste Anrufe streng vertraulich. Auch der Arbeitgeber erfährt nicht, wer angerufen hat und welche Probleme die Mitarbeiter haben. Damit sie die Hotline-Nummer immer griffbereit haben, erhalten die Georg-Mitarbeiter eine Kunststoff-Karte für den Geldbeutel.
Die neue und anonyme Sorgen-Hotline ergänzt die bereits bestehenden Gesundheitsbausteine des Kreuztaler Maschinenbauers. „Unser Ziel sind gesunde und zufriedene Mitarbeiter. Durch ein integriertes System sowie einen Strauß an präventiven und beratenden Maßnahmen wollen wir die Eigenverantwortung unserer Mitarbeiter in Sachen Gesundheit steigern, aber auch unsere Führungskräfte sensibilisieren, stärker auf die Gesundheit zu achten“, so Firmenchef Mark Georg. Zu den bereits realisierten Maßnahmen zählen zum Beispiel Sport- und Ernährungsangebote, flexible Arbeitszeiten, Vorträge und Schulungen, optimale Arbeitsplatzbedingungen oder die Unterstützung bei der Kinderbetreuung durch eine benachbarte Kindertagesstätte und ein Eltern-Kind-Zimmer im Firmengebäude.
Das neue Beratungssystem der Diakonie Sozialdienste soll Unternehmen ansprechen, die betriebliches Gesundheitsmanagement einführen möchten. „Betriebliches Gesundheitsmanagement fördert nicht nur die Gesundheit und das Wohlbefinden des Teams“, sagt Sebastian Schreiber, der für Qualitätsentwicklung und Gesundheit bei den Diakonie Sozialdiensten verantwortlich zeichnet. „Sind die Mitarbeiter zufrieden, wirkt sich das auch positiv auf Qualität, Motivation und Betriebsklima aus.“ Er geht davon aus, dass Unternehmen mit einem solchen Angebot als Arbeitgeber noch attraktiver werden: „Faktoren, die Wertschätzung gegenüber der Mitarbeiter ausdrücken, werden im Wettbewerb um Fachkräfte bedeutender.“
Quelle: Diakonie