Das St. Marien-Krankenhaus Siegen hat in seinen Herz-OPs einen dritten, voll digitalen Herzkatheter-Arbeitsplatz der neusten Generation in Betrieb genommen. Diese neuste Katheter-Technologie verbessert Diagnose und Therapie und senkt die Strahlendosis um bis zu 50 Prozent. Zukünftig profitieren die Patienten nun auf ganzer Ebene von wesentlich schonenderen Möglichkeiten zur Diagnostik und Therapie von Herz- und Gefäßkrankheiten.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind Todesursache Nummer eins. Schnelle Hilfe bei „Herzinfarkt & Co.“ erfordert daher eine ebenso rasche wie sichere Diagnose. Mit dem neuen Angiographie-System können die Patienten in dem 441-Haus jetzt noch schonender untersucht und behandelt werden. Anatomische Details, die bislang quasi unsichtbar waren, z.B. kleinste Gefäßveränderungen im Bereich des Herzens, des Gehirns und auch anderen Körperregionen, werden durch eine spezielle digitale Bildgebungstechnik frühzeitig sichtbar gemacht und können dadurch schneller behandelt werden.
Der Kathetermessplatz ist zugleich auch für chirurgische Eingriffe bei Verengungen oder Fehlbildungen der Gefäße in Hals, Becken und Beinen konzipiert. Neben einer aussagekräftigeren Diagnostik können die Ärzte mit den automatischen Vermessungs- und Analysefunktionen (3D Rekonstruktion) neue Wege in der Therapie beschreiten und Entscheidungen schneller herbeiführen – ein wichtiger Sicherheitsfaktor bei invasiven Eingriffen. So ermöglicht beispielsweise diese Technologie von Philips auch die exakte Auswahl und Platzierung von Stents (Stützen) in teilverschlossenen Kleingefäßen.
Der Chefarzt der Kardiologie, Professor Michael Buerke, erläutert die Vorteile der Investition: „Mit diesem System lassen sich Untersuchungen durchführen, die früher undenkbar waren. Auch Katheterbehandlungen bei Vorhofflimmern und die Schnelldiagnostik bei Notfallpatienten haben uns überzeugt.“
Auch elektrophysiologische Untersuchungen und Therapien werden im St. Marien-Krankenhaus durchgeführt. Wird eine Herzrhythmusstörung festgestellt kann sie in einem minimalinvasiven Eingriff mittels Herzkatheter behoben werden. Je exakter hierbei die Bildgebung ist, desto sicherer und schneller kann die gestörte Reizweiterleitung am Herzmuskel erfolgreich behandelt werden.
Sicherheit für Patienten und behandelnde Ärzte sowie deren Teams im Herz-OP ist während allen Eingriffen das oberste Gebot. Mit der neuen Technologie lässt sich jetzt erstmalig die Röntgendosis bei gleichbleibend ausgezeichneter Bildqualität um 50 Prozent senken. „Eine so wesentliche Senkung der Röntgendosis nützt den Patienten genauso wie den behandelnden Ärzten und deren Teams“, erklärt der Kardiologe.
Quelle: St. Marien-Krankenhaus