Hautkrebs gehört zu den weltweit häufigsten Tumorarten. Doch kaum eine andere Krebsart lässt sich besser durch Prävention vermeiden. Nun ist erstmals eine Leitlinie zur Prävention von Hautkrebs erschienen, die Ärzte bei der Patientenaufklärung unterstützen soll. „Eine Leitlinie, die sich auf höchstem wissenschaftlichem Niveau mit der Prävention, sowohl der Ursachenvermeidung als auch der Früherkennung, bei einer bestimmten Krebsart auseinandersetzt, ist völlig neu“, erklärt Prof. Dr. Eckhard Breitbart, Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention und Koordinator der Leitliniengruppe Hautkrebsprävention. Ziel sei es auf der Grundlage einer hiervon abgeleiteten Handreichung Ärzten und Bürgern wissenschaftlich begründete, praktikable Präventionsempfehlungen an die Hand zu geben, die zu einer Verbesserung der Gesundheit dienen und zur Lebensqualität beitragen. Generelle Empfehlungen zur Aufklärung der Öffentlichkeit über Hautkrebsrisiken sind ebenfalls enthalten.
In Deutschland erkranken jährlich rund 234.000 Menschen an Hautkrebs, davon etwa 28.000 am Malignen Melanom, dem bösartigen Schwarzen Hautkrebs, 136.000 an einem Basalzellkarzinom und 69.500 an einem Plattenepithelkarzinom, dem weißen Hautkrebs. Hauptursache für einen Hauttumor ist übermäßige UV-Strahlung – ein Risiko, das sich vermeiden lässt.
„Leitlinien sind ein wesentliches Instrument zur Steigerung der Qualität der Information und medizinischen Versorgung. Sie tragen dazu bei, Informationen und ärztliche Entscheidungen auf höchstmöglichem Niveau, also nach aktuellsten medizinischen und wissenschaftlichen Kenntnissen, weitgehend zu standardisieren“, betont Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. „Die Leitlinie Hautkrebsprävention schließt eine Lücke im Gesundheitssystem.“ Die Deutsche Krebshilfe hat die Erstellung der Leitlinie im Rahmen ihres Leitlinienprogrammes Onkologie mit 355.000 Euro gefördert.
Die Leitlinie Hautkrebsprävention ist eine sogenannte S3-Leitlinie. Sie entspricht den höchsten, international einheitlich definierten Ansprüchen an eine Leitlinie. Erstmals wurden hierbei die Methoden, mit denen sonst der aktuelle Wissensstand hinsichtlich Diagnostik und Therapie einer Erkrankung bewertet wird, auf die Krebsprävention übertragen. Dort, wo die Studienlage keine eindeutige Bewertung zuließ, enthält die Leitlinie Empfehlungen auf der Basis eines Expertengremiums aus Fachärzten und Patientenvertretern. „Wir erhoffen uns von diesem systematischen Vorgehen eine Qualitätsverbesserung im Bereich der Hautkrebsprävention“, kommentiert Dr. Johannes Bruns, Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft das Erscheinen der Leitlinie.
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