Leiterstürze bei älteren Menschen häufen sich vor allem jetzt im Spätsommer, wissen die Notfallaufnahmen in den Siegerländer Kliniken zu berichten. Die Folge sind oftmals Brüche an Oberschenkel, Becken, Wirbelsäule und Unterarm sowie Schädelhirntraumen. Dabei gilt: Insbesondere Osteoporose und die Einnahme von Blutverdünnungsmitteln haben bei Senioren einen großen Einfluss auf die Auswirkungen eines Sturzes. Auch der Heilungsprozess wird von den zuvor bestehenden meist Mehrfacherkrankungen und einer generellen „Gebrechlichkeit“ stark beeinflusst.
Vor der Unfallversorgung steht für Unfallchirurgen allerdings die Prävention von Verletzungen. Für die Zeit der Obstbaumernte geben Unfallchirurgen folgende Tipps:
- Ernte ist Teamarbeit – also nie allein arbeiten
- den Kreislauf mit Gymnastikübungen in Schwung bringen
- insbesondere Greif- und Dehnübungen durchführen
- festes Schuhwerk auf der Leiter tragen
- Leiter wackelfrei positionieren und sichern lassen
- Körper nicht übermäßig von der Leiter wegbewegen
- eine Hand immer an der Leiter halten
- Sammelkorb durch einen Haken an der Leiter befestigen
- morsche Leitern und Anstellleitern aussortieren Die Unfallchirurgen empfehlen folgenden Personengruppen, die Ernte an die Kinder oder Enkel zu delegieren:
- Menschen, die zu Schwindel oder kurzen Bewusstseinsaussetzern neigen
- Menschen mit Herzrhythmusstörungen
- Personen, die an Erkrankungen mit Störungen der Wahrnehmung oder der Motorik leiden
Mit zunehmender Überalterung der Gesellschaft versorgen Unfallchirurgen immer mehr Altersbrüche. Sie erwarten eine Verdopplung bis Verdreifachung von Altersbrüchen in den kommenden 20 Jahren.
Quelle: Christian Kreuzberg Foto: © Kathriba - Fotolia.com