PET/CT verbessert Behandlung von Krebs- und Gehirnerkrankungen

 In Siegen gibt es künftig im PET/CT-Zentrum eine der derzeit modernsten Untersuchungsmethoden für Patienten mit Krebs- und Gehirnerkrankungen. Dr. Michael El-Sheik (links) und Privatdozent Dr. Deniz Kahraman leiten das Zentrum (2. von rechts). Birgit Winkler ist eine der Medizinisch-Technischen Radiologieassistentinnen.

In Siegen gibt es künftig im PET/CT-Zentrum eine der derzeit modernsten Untersuchungsmethoden für Patienten mit Krebs- und Gehirnerkrankungen. Dr. Michael El-Sheik (links) und Privatdozent Dr. Deniz Kahraman leiten das Zentrum (2. von rechts). Birgit Winkler ist eine der Medizinisch-Technischen Radiologieassistentinnen.

Nuklearmediziner und Radiologen bilden PET/CT-Zentrum Siegen

Siegen. In Siegen gibt es künftig mit der PET/CT eine der derzeit modernsten Untersuchungsmethoden für Patienten mit Krebs- und Gehirnerkrankungen. Angeboten wird das im Umkreis von 60 Kilometern einzigartige Verfahren durch das neu gegründete PET/CT-Zentrum Siegen am Diakonie Klinikum Jung-Stilling. Das PET/CT-Zentrum ist eine Kooperation des Nuklearmediziners Privatdozent Dr. Deniz Kahraman aus der Praxisgemeinschaft Nuklearmedizin Siegen mit der Radiologie des Medizinischen Versorgungszentrums am Diakonie Klinikum Jung-Stilling (MVZ). Kahraman arbeitet hierbei eng zusammen mit Dr. Michael El-Sheik, Leiter der Radiologie am Diakonie Klinikum.

„Mit dem sogenannten PET/CT verfügen wir über das derzeit modernste Untersuchungsverfahren bei Krebs und neurologischen Erkrankungen“, erklärt Kahraman. „In dem neuen Gerät können wir zwei zuvor getrennte Untersuchungen gleichzeitig durchführen.“ Die Bilder ermöglichen es den Ärzten, Auffälligkeiten selbst kleinsten Organstrukturen präzise zuordnen. Deshalb können sie sich die Ausdehnung eines Tumors ansehen und kontrollieren, wie die Krebstherapie wirkt, ob gestreute Krebszellen weitere Organe befallen haben oder ob es nach abgeschlossener Behandlung einen Rückfall gibt. Auch krankhafte Veränderungen des Gehirns sind oft in einem frühen Stadium erkennbar.

Durchgeführt werden die Untersuchungen in den gemeinsamen Räumlichkeiten des Nuklearmediziners und des MVZ am Diakonie Klinikum Jung-Stilling (Wichernstraße, Siegen). Die Aufnahmen werten Nuklearmediziner und Radiologen danach zusammen aus. „Das ist ein weiterer Vorteil der Kooperation und des Standorts“, erklärt Kahraman. „Dadurch gewährleisten wir, dass die Untersuchungsergebnisse bestmöglich beurteilt werden.“

Das PET/CT vereint zwei verschiedene Verfahren in sich: eine Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und eine Computer-Tomographie (CT). Die PET ist ein nuklearmedizinisches Verfahren, bei dem ein schwach radioaktives Arzneimittel verabreicht wird. In den meisten Fällen ist es ein traubenzucker-ähnliches Medikament. Weil Tumorzellen einen aktiveren Zuckerstoffwechsel haben als gesunde Zellen, lagert sich das radioaktive Arzneimittel verstärkt in den Krebsgeschwüren ab und macht diese unter der speziellen Kamera sichtbar. Die CT ermöglicht eine genaue Zuordnung zu anatomischen Strukturen und zeigt so, wo sich die Veränderungen im Körper befinden.

„Bislang erfolgten die Untersuchungen getrennt voneinander in einzelnen Geräten und wir haben die Bildinformationen nachträglich zusammengefügt“, sagt El-Sheik. Das moderne PET/CT-Gerät vereint beide Verfahren und verringert die Untersuchungsdauer von rund 90 auf etwa 20 Minuten. Zudem ist die Strahlenbelastung deutlich schwächer. Ein weiterer Vorteil ist die Genauigkeit der Aufnahmen. „Das CT-Bild funktioniert wie eine Landkarte, die uns erkennen lässt, wo genau im Körper sich die im PET festgestellte Veränderung befindet“, erklärt El-Sheik. Weil sich die Patienten zwischen den Untersuchungen nun nicht mehr bewegen müssen, können die Aufnahmen genauer zusammengefügt und überlagert werden. „Vor allem in der Krebsdiagnostik ist das von entscheidender Bedeutung“, sagt Kahraman. „Aber auch Patienten mit neurologischen Erkrankungen profitieren.“ Die höhere Aussagekraft und Genauigkeit der PET/CT könne helfen, die Behandlung von Krebs- und Hirnerkrankungen zu verbessern.

Quelle/Foto: Diakonie

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