Gefäßverkalkung, Übergewicht, Nikotin und nächtliche Atmungsaussetzer schädigen nicht nur das Herzkreislaufsystem, sondern auch die Augen. So zeigt eine aktuelle Untersuchung, dass jeder zweite Patient mit Grünem Star an Bluthochdruck, jeder dritte an einem erhöhten Blutfettspiegel oder Diabetes leidet. Gesunde Ernährung und Bewegung sind nach Meinung von Augenärzten ein Rezept gegen dieses Augenleiden. Laufen oder Fahrradfahren kann den Augeninnendruck kurzfristig senken und somit das Risiko für einen voranschreitenden Sehnervenschaden vermindern.
Rund 800.000 Menschen leiden hierzulande an einem Grünen Star, auch Glaukom genannt. Bisher galt ein Augeninnendruck ab 21 mmHg als einziger bekannter Risikofaktor für die Augenerkrankung. Doch hat die Forschung jetzt ergeben, dass Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte, Übergewicht, Nikotingenuss und „Zucker“ offenbar ebenfalls für die Entwicklung eines Glaukoms förderlich sein können. Denn diese Faktoren schädigen erwiesenermaßen Gefäße – auch jene an Netzhaut und Sehnerv – und können zu deren Fehlregulation führen. In der Folge steigt der Augeninnendruck und die Sehkraft schwindet.
Auch Atemaussetzer im Schlaf gelten als Risikofaktor für den Grünen Star. Gewissheit gibt hier ein Test im Schlaflabor. Gegen die Atemaussetzer helfen Atemtherapiegeräte, Unterkieferschienen, aber auch Musizieren mit einem Blasinstrument und der Abbau von Übergewicht mit regelmäßiger Bewegung. Damit wird körperliche Aktivität zu einem wichtigen Element auch in der Therapie des Grünen Stars.
Studien haben zudem gezeigt, dass Sport den Augeninnendruck senkt: Laufen oder Fahrradfahren wird dabei nachgesagt, den Augeninnendruck bei Glaukompatienten um bis zu 13 mmHg zu reduzieren. Zwar steigt der Druck anschließend wieder, doch ist dieser um bis zu 50 Prozent verlängert. Zügiges Gehen über 20 Minuten reduziert den Augeninnendruck vorübergehend um 1,5 mmHg. Das Risiko für einen Gesichtsfeldschaden wird damit um über zehn Prozent gemindert.
Text: Christian Kreuzberg