Hygiene ist für Kinder ebenso wichtig wie für Erwachsene. Doch wer es damit in gewissen Punkten nicht ganz so genau nimmt, kann seine Kinder sogar schützen.
Was zunächst paradox klingt, macht bei näherer Betrachtung in der Tat Sinn. Dies hängt zusammen mit der „Hygienehypothese“, die schon seit einiger Zeit von Experten diskutiert wird. Sie besagt, dass Kinder, die während dem Aufwachsen einer zu sterilen Umgebung ausgesetzt sind, in ihrer späteren Lebenszeit ein erhöhtes Risiko für Asthma bzw. Allergien ausbilden.
Im Umkehrschluss bedeutet das: Je öfter ein Kind einen natürlichen Umgang mit beispielsweise der Natur und damit auch zu Bakterien praktiziert oder mit diesen Faktoren in Kontakt kommt, umso eher wird das Immunsystem schon früh gefordert. Als Folge daraus tritt eine gewisse Gewöhnung ein und eine Überschussreaktion bei Kontakt bleibt aus. Diese Kinder leiden in Folge deutlich seltener unter beispielsweise Asthma, Allergien und Hauterkrankungen.
Wenn man zurückdenkt, wird man sich zum Beispiel daran erinnern, dass Mütter früher ihren Babys einen heruntergefallenen Schnuller nicht erst penibel gereinigt, sondern ihn einfach abgewischt und danach direkt wieder ihrem Kind in den Mund gesteckt haben. Dies wäre ein passendes Beispiel für eine nicht übertriebene, aber gesunde Hygiene. Mit ein paar einfachen Mitteln kann man also schon früh das Immunsystem eines Kindes stärken und es so für sein Leben wappnen.
Quelle: Deutsche Atemwegsliga e.V.
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