Sanfte Behandlung von Schlupflidern

Radiofrequenztherapie_Augenlider

Augenklinik setzt Radiofrequenztherapie bei Hautüberschuss ein

Häufig ist überschüssige und schlaffe Haut im Bereich der Augenlider nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern führt auch zu einer Einschränkung des Gesichtsfeldes. Vor einem operativen Eingriff schrecken Patienten jedoch meist zurück. Mit der Radiofrequenztherapie bietet die Augenklinik am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum seit einigen Wochen nun eine nicht-invasive, schonende und schmerzfreie Methode zur Behandlung von Schlupflidern (Blepharochalasis) an.

Ursache der vor allem am Oberlid auftretenden Faltenbildung sind meistens altersbedingte Veränderungen in den tieferen Gewebeschichten der Haut. Die Plastische Chirurgie hat hohe Erfolgsraten, jedoch hat sie wie jeder operative Eingriff Risiken. Sie geht mit einem längeren Heilungsprozess einher und der Patient muss sich gegebenenfalls für mehrere Tage schonen.

Bei der Radiofrequenztherapie mit dem „Thermage®-System“ kommt weder ein Skalpell noch ein Laser zur Anwendung. Stattdessen werden elektromagnetische Wellen über einen kleinen Sensor direkt auf die zu behandelnden Hautareale geleitet. Mit den monopolaren Energiewellen (mit einer Frequenz von 6,78 MHz) wird das Unterhautgewebe, in dem vor allem Fettzellen angesiedelt sind, erwärmt und so ein Umbau des dortigen Kollagens bewirkt. Die Behandlung führt zu einer Straffung und Glättung der Lidhaut. Dass nicht geschnitten wird, hat nach Einschätzung von Professor Dr. Burkhard Dick, Direktor der Universitäts-Augenklinik, vor allem für Berufstätige Vorteile, aber auch für Patienten, bei denen invasive Verfahren möglichst gemieden werden sollten, wie beispielsweise Menschen, die auf Antikoagulantien („Blutverdünner“) angewiesen sind.

Die Wirkung der Radiofrequenztherapie ist lang anhaltend: „Nur etwa zwanzig Prozent wird man bereits am ersten Tag nach der Behandlung sehen“, erklärt Dr. Matthias Elling, Leitender Oberarzt und zertifizierter Anwender, „der übrige Behandlungseffekt entwickelt sich über eine Zeit von etwa 6 Monaten. Nach und nach wird das Erscheinungsbild der Haut im Augenbereich um einige Jahre zurückversetzt. Es ist eine optische Verjüngung trotz eines weiterhin stattfindenden Alterungsprozesses der Haut.“

In den wissenschaftlichen Studien zur „Thermage®-Behandlung“ – mehr als 70 sind in renommierten („peer-reviewed“) Fachzeitschriften erschienen – wird von einer äußerst geringen Belastung des Patienten berichtet. Sie nehmen eher Vibrationen als eine Wärmeentwicklung im Gewebe wahr und klagen nur selten über Schmerzen.

Bei der Radiofrequenztherapie handelt es sich um ein etabliertes Verfahren, das aufgrund seiner hohen Effektivität auch zur Hautglättung an anderen Körperstellen eingesetzt wird. So kommt die Methode auch zur großflächigen Hautglättung im Bauch-, Oberschenkel- und Gesäßbereich zur Anwendung. Sie ist jedoch ausdrücklich nicht als Therapie von Hautproblemen, die durch starkes Übergewicht verursacht werden, indiziert.

Weltweit wurden mittlerweile rund eine Million „Thermage®-Behandlungen“ durchgeführt, bei 99,7% gab es keine Komplikationen. Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat diese Therapie explizit für die Anwendung im Augenbereich zu gelassen.

Quelle/Foto: Augenklinik, UK Knappschaftskrankenhaus Bochum

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