Nordwest-Netzwerk verleiht Siegerländer Kliniken MRSA-Qualitätssiegel
Siegen. Das Diakonie Klinikum mit seinen drei Standorten in Siegen, Freudenberg und Kredenbach, das St. Marien-Krankenhaus und das Kreisklinikum in Siegen sind mit dem Qualitätssiegel im Kampf gegen multiresistente Erreger (MRE) ausgezeichnet worden. Das Siegel bestätigt die intensiven Bemühungen der Siegerländer Kliniken, den sog. Krankenhauskeimen wirkungsvoll zu begegnen und hierdurch die Patientensicherheit in der Region weiter voranzutreiben.
„Die Verleihung des MRE-Prüfsiegels ist für uns eine wichtige Bestätigung und erkennt die Leistungen in den Kliniken an“, führt Dr. Heinrich Franz, Ärztlicher Direktor im St. Marien-Krankenhaus Siegen, aus. „Die multiresistenten Erreger machen nicht vor den Krankenhaustüren halt. Umso wichtiger ist es, dass die Abwehr möglichst flächendeckend und trägerübergreifend ausgestaltet ist. Ich freue mich daher, dass alle drei ‚Erwachsen-Kliniken‘ Siegens diesen Weg beschreiten“, sagt Dr. med. Christoph Grabe, Leiter Fachservice Gesundheit und Verbraucherschutz beim Kreis Siegen-Wittgenstein.
In jedem Klinikum kümmern sich Experten um die hygienischen Besonderheiten der pflegerischen, diagnostischen und therapeutischen Vorgehensweisen in den stationären und ambulanten Einrichtungen mit dem Ziel, das Risiko einer Infektion der Patienten durch Prävention und Intervention zu minimieren. Dazu arbeiten die Krankenhäuser erfolgreich und vertrauensvoll mit dem Fachservice Gesundheit und Verbraucherschutz des Kreises zusammen. Sie beteiligen sich aber auch an überregionalen Kampagnen wie die Aktion „Keine Keime“, die im Jahr 2015 gestartet wurde.
„Unsere Ziele können wir nur im gemeinsamen Dialog erreichen. Wir bieten in den Häusern verbindliche Hygienepläne, individuelle und übergreifende Fort- und Weiterbildungen sowie eine konsequente Qualitätssicherung im Bereich der Hygienetechnik an. Damit ist die Hygiene in den einzelnen Häusern ein wichtiges Element im Qualitätskonzept eines jeden Klinikums“, betont Prof. Dr. med. Martin Grond, Ärztlicher Direktor im Kreisklinikum Siegen.
Hygienefachkraft Angelika Lermen-Becker und ihr Kollege Georg Leidig vom Diakonie Klinikum sehen in dem Siegel ein wichtiges Signal für die Patienten und als Bestätigung der Arbeit vor Ort: „Wir freuen uns, zertifiziert worden zu sein. Das Siegel ist eine Anerkennung für unser Streben unsere Patienten vor Infektionen zu schützen“, erklärt Leidig und erhält Zustimmung von Doris Löw, Hygienefachkraft im St. Marien-Krankenhaus.
Zu den Kriterien des Siegels gehören neben hohen Qualitätsstandards, einer ausreichenden Zahl von Hygienefachpersonal, Tests für Risikopatienten auf MRSA bereits bei der Aufnahme, eine entsprechende Datenanalyse sowie Schulungs- und Präventionsmaßnahmen. Ob diese Qualitätsziele eingehalten werden, bewertet das kommunale Gesundheitsamt, das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen sowie das Institut Hygiene des Universitätsklinikums Münster. „Die Sicherheit unserer Patienten hat höchsten Stellenwert“, betonen die Ärztlichen Direktoren: „Das Siegel dokumentiert den hohen Hygienestandards und ist auch eine Belohnung für die Zusammenarbeit und gute Kooperation mit den Hygienefachkräften und Ärzten der regionalen Krankenhäuser im MRE Netzwerk des Kreises Siegen-Wittgenstein“, fügt Wolfgang Müller, Pflegedienstleiter im Diakonie Klinikum, hinzu.
Im Netzwerk, das von Dr. med. Christoph Grabe für Siegen-Wittgenstein initiiert wurde, sind alle Krankenhäuser der Region, die Reha-Kliniken, die Krankenhaushygiene, das Gesundheitsamt sowie Altenheime, Pflegedienste, Rettungsdienste und Hausärzte vertreten. Die Netzwerk-Partner arbeiten stets gemeinsam daran, die Gefahr multiresistenter Erreger für jeden Einwohner, sei es im Krankenhaus, im Alten- und Pflegeheim oder in der Arztpraxis möglichst gering zu halten. Das Netzwerk wird sukzessiv ausgebaut, um Informationen schnell austauschen zu können. Ziel ist ein einheitliches Vorgehen aller Beteiligten, um ein Verbreiten von Problemkeimen zu verhindern. In regelmäßig stattfindenden Netzwerktreffen mit dem Gesundheitsamt Siegen-Wittgenstein, tauschen sich die Partner aus und legen gemeinsame Standards für den Umgang und die Untersuchung von Patienten mit multiresistenten Keimen fest.
Quelle/Text: St. Marien-Krankenhaus