Landrat und Bürgermeister loben Super-OP als Meilenstein der Region
Modernster Operationssaal Europas mit Festakt und Führungen offiziell eingeweiht –Samstag von 10 bis 16 Uhr Tag der offenen Tür für Bevölkerung
Siegen. Mit einem Festakt wurde im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen der modernste Operationssaal Europas im neu errichteten Anbau des Krankenhauses eingeweiht. Denn dort befindet sich der Hybrid-OP – ein System, das selbst schwierigste Operationen für Patienten noch sicherer und andere überhaupt erst möglich macht. Rund 100 Gäste aus Politik, Kirche, Mitarbeiterschaft sowie Vertreter der am Bau beteiligten Firmen kamen in der Krankenhauscafeteria zusammen. Vorträge und ein Zeitraffer-Film der Bauphase beleuchteten, wie der neue Krankenhaustrakt entstanden ist und welch große Bedeutung er für das Siegerland hat. Bei einem Rundgang besichtigten die Besucher das moderne Technik- und Raumkonzept und erfuhren von Spezialisten die Besonderheiten der innovativen Technologie. Für Musik sorgten Ann-Kathrin Hemmersbach am Saxophon sowie Marco Hoffmann am Klavier.
„Mit dem Super-OP ist ein Meilenstein in unserer Region entstanden, der für die medizinische Versorgung nicht zu unterschätzende Chancen bietet“, zeigte sich Landrat Andreas Müller begeistert. Und auch Bürgermeister Steffen Mues lobte: „Das Diakonie Klinikum Jung-Stilling ist mit dem Hybridkonzept bestens ausgestattet. Patienten werden auf universitärem Niveau behandelt. Hier ist die Zukunft des Operierens.“ Aspekte, die auch für die Verantwortlichen maßgeblich sind. „Im Mittelpunkt unserer Tätigkeiten stehen die Patienten. Ihre Sicherheit ist das, was uns dazu anregte, den Hybrid-OP zu errichten“, sagte Hubert Becher, Geschäftsführer des Diakonie Klinikums. In neun Monaten entstand ein neues Gebäude mit 980 Quadratmetern, das auf drei Ebenen Ärztezimmer, Behandlungsräume, eine Technikzentrale und zwei moderne OP-Säle beinhaltet. „Wir sind die erste Klinik in Europa, die einen solchen Hybrid-OP der zweiten Generation in Betrieb nimmt und darauf sind wir stolz“, so Becher weiter. Dr. Josef Rosenbauer, Geschäftsführer der Diakonie in Südwestfalen, ergänzte, dass die Arbeiten des Neubaus reibungslos im Zeit- und Kostenrahmen erfolgten. Insgesamt 6,7 Millionen Euro investierte das Klinikum in den Anbau, davon 1,9 Millionen Euro in den Hybrid-OP. Von November 2016 bis Juli 2017 wurde gebaut. Dass sich dieser Aufwand gelohnt hat, steht für den Medizinischen Direktor Professor Dr. Veit Braun außer Frage. „Die Kombination aus konventionellem OP mit einer hochmodernen Anlage zur Bildgebung erlaubt es, Hochrisiko-Eingriffe von Gefäß-, Unfall- und Neurochirurgen minimalinvasiv durchzuführen“, erklärte der Neurochirurg. Das bedeutet: große Sicherheit für Patienten, kürzere und somit schonendere OP-Zeiten und äußerst präzises Arbeiten unter optimalen Bedingungen für Ärzte. Aber auch für Mitarbeiter aus der Pflege ist der Hybrid-OP reizvoll, wie Pflegedirektor Sascha Frank verdeutlichte. „Derzeit bilden wir Gesundheits- und Krankenpfleger zu Hypbrid-OP-Technikern weiter, die dann als wichtiges Bindeglied zwischen Technik, Ärzten und Patienten fungieren.“ Pfarrer Armin Neuser-Moos, Seelsorger der Palliativstation, hob in seiner Andacht hervor, wie segensreich es ist, dass Menschen mithilfe modernster medizinischer Technik kranken und pflegebedürftigen Menschen auf höchstem Niveau helfen können.
Natürlich durften sich die Gäste auch selbst ein Bild von dem high tech Operationsaal machen. Im Mittelpunkt: die Angiographieanlage zur detaillierten Darstellung von Gefäßen. Dr. Ahmed Koshty, Chefarzt der Gefäßchirurgie, und Professor Dr. Dursun Gündüz, Sektionsleiter der Kardiologie, demonstrierten, wie das robotergesteuerte Gerät komfortabel über einen Joystick bedient wird. Dabei werden zwei Kontaktpunkte berührt, um eine unbeabsichtigte Bedienung des Gerätes zu verhindern. An einem beweglichen Arm befestigt, rotiert die Anlage computergesteuert um den Patienten und macht Aufnahmen aus jeder beliebigen Richtung. Auch während des Eingriffs entstehen dreidimensionale Bilder von Körperschlagadern, vom Gehirn oder von der Wirbelsäule, die in hoher Auflösung direkt für den Operateur auf einem Bildschirm sichtbar sind.
Quelle: Diakonie