Runder Geburtstag
Beim Tag der offenen Tür konnten Besucher die Medizin hautnah erleben
Freudenberg. Wer auf einem Operationstisch liegt, schläft tief und fest – und das ist eigentlich auch gut so. Im Krankenhaus Bethesda in Freudenberg war das aber für einen Tag anders. Denn bei der Feier zum 50. Geburtstag der Klinik in der Euelsbruchstraße durften die Besucher auch jene Bereiche kennenlernen, die sonst sogar vor Patienten verborgen bleiben. Und mehr noch: Verschiedene Stationen luden dazu ein, auch selbst einmal sein Geschick an medizinischem Gerät zu beweisen. Rund 700 Besucher nutzten die seltene Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen des Krankenhauses zu werfen, sich über Gesundheitsthemen zu informieren und zu erfahren, wie groß das medizinische Spektrum des Bethesdas ist.
Jede der fünf Fachabteilungen hatte sich etwas Besonderes überlegt, um ihr Spektrum kurzweilig und gut verständlich zu erklären. Ein besonderer Publikumsmagnet waren die Operationssäle mit angrenzender Zentralsterilisation. Wer mochte, konnte hier den Weg eines Patienten vom Einschleusen in den OP-Bereich bis zum Wachwerden im Aufwachraum verfolgen und dabei auch einmal auf dem OP-Tisch Probe liegen. Mit Puppen zeigten die OP-Teams beispielsweise, wie die Anästhesiesituation während einer Operation aussieht. Mit einem sogenannten Videolaryngoskop durften Interessierte an einem Modell selbst den Beatmungsschlauch in die Luftröhre einführen und mit elektrischen Knochensägen oder bei einer simulierten Gelenkspiegelung ihr Talent als Chirurg beweisen. Die Unfall- und orthopädische Chirurgie unter der Leitung von Chefarzt Dr. Patrick Sweeney stellte künstliche Gelenke in den Mittelpunkt und veranschaulichte, wie Knie- oder Hüftgelenke ersetzt werden. Dr. Marius Passon, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie erklärte, wie mit dem Jetstream-Verfahren mittels eines Miniatur-Bohrers verkalkte Blutgefäße wieder geöffnet werden können. Im Aufwachraum nutzten viele Besucher die Möglichkeit, ihr Wissen in der Ersten Hilfe aufzufrischen und übten mit Chefarzt Dr. Eberhard Kühn und seinem Team der Anästhesie und Intensivmedizin die Herzdruckmassage. Zugleich war hier an einem modernen Intensivbett zu erfahren, wie schwer kranke Patienten überwacht und behandelt werden.
Die Innere Medizin präsentierte verschiedene diagnostische und therapeutische Möglichkeiten. Besonders beliebt war hier das Lungenfunktionslabor, in dem die Besucher testen konnten, wie kräftig ihre Lunge ist. Außerdem durften die Besucher die Endoskopie und das Schlaflabor besichtigen. Die Ärzte rund um Chefarzt Dr. Rainer Grübener zeigten mit ihrem Team an Modellen eindrucksvoll, wie eine Darm- oder eine Lungenspiegelung abläuft und demonstrierten, welche Werte gemessen werden, um eine schlafbezogene Erkrankung zu diagnostizieren. In der Abteilung für qualifizierten Entzug sorgte ein Rauschparcours für überraschte Gesichter. Mit einer Simulationsbrille konnten Freiwillige testen, wie stark sich Alkohol auf die Sinne auswirkt. Wer mehr über die eigene Gesundheit wissen wollte, konnte bei Gesundheitschecks unter anderem Blutdruck und Blutzucker messen lassen und erfahren, welche Ernährung bei Diabetes richtig ist. In der dermatologischen Abteilung gab es beispielsweise Informationen und Vorführungen zu Hautkrebsdiagnostik, Wundmanagement und schonenden Hauttransplantationen. Chefarzt Professor Dr. Stephan El Gammal zeigte an einem Stück Holz, wie stark die Laser sind, die von Dermatologen in der Therapie eingesetzt werden.
Besonders beliebt waren die Vorträge im vollbesetzten Raum der Stille. Chefarzt Dr. Patrick Sweeney informierte über schnelle Wiederherstellung nach Gelenkersatz, Oberärztin Dr. Birgit Schulz über Schulteroperationen und Chefarzt Dr. Marius Passon über minimalinvasive Gefäßchirurgie. Darüber hinaus gab es zahlreiche Informationsstände zu Themen wie Patientensicherheit, Hygiene, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, Pflegeüberleitung oder Pflegetraining für Angehörige.
In dem vielfältigen Programm durften natürlich auch die Ehrenamtlichen des Krankenhauses nicht fehlen. Im Foyer gaben die Grünen Damen und Herren, der Förderverein und das Kuratorium interessante Einblicke in ihr freiwilliges Engagement. Abgerundet wurde das Programm kulinarisch mit leckeren Eintöpfen und einem großen Angebot aus Kuchen und Waffeln für die hungrigen Gäste. Kinder konnten sich in der chirurgischen Ambulanz einen Gipsverband anlegen, mit Schminke bunte Bilder ins Gesicht zaubern oder einen Button zum Anstecken gestalten lassen.
Quelle: Diakonie