Zertifizierung
Epilepsie-Ambulanz der Neuropädiatrischen Abteilung der DRK Kinderklinik Siegen ist erneut für 5 Jahre von der Deutschen Gesellschaft für Epilepsie als Fachambulanz zertifiziert worden
Die Epilepsie-Ambulanz der Neuropädiatrischen Abteilung an der DRKKinderklinik Siegen ist erneut für weitere 5 Jahre von der Deutschen Gesellschaft für Epilepsie als ausgewiesene Fachambulanz zertifiziert worden.
Unter der Leitung von Chefarzt Dr. Martin Pritsch werden aktuell von ihm und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ebenfalls ausgewiesene Spezialisten mit der Schwerpunktbezeichnung Neuropädiatrie sind, über 500 Kinder jeden Alters aus dem großen Einzugsgebiet der Kinderklinik betreut und behandelt. Im Vordergrund steht hierbei auf dem Wellersberg die fachgerechte Versorgung von Patienten mit schwerbehandelbaren Epilepsien. In der Abteilung stehen drei moderne EEG-Ableiteplätze zur Verfügung sowie ein mobiles Gerät, mit dem in einem speziellen stationären Setting EEGs auch über einen längeren Zeitraum Werte abgeleitet und aufgezeichnet werden können. Somit können Patienten mit einer Epilepsie in Siegen optimal und nach den neuesten Erkenntnissen betreut und behandelt werden. „Für uns ist die erneute Zertifizierung eine Bestätigung unserer Arbeit, die vor allem die Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen als Ziel hat. Dank einer steten Entwicklung bei der Diagnostik und entsprechenden Medikamenten kann man Patienten mit Epilepsien eine gute Perspektive für deren Zukunft aufzeigen“, betont Chefarzt Dr. Martin Pritsch. Eltern sollten sich bei ersten Anzeichen möglichst umgehend an den niedergelassenen Kinderarzt wenden.
Hintergrund: Epilepsien und epileptische Anfälle können in jedem Lebensalter auftreten. Bis zum 20. Lebensjahr tritt bei 5% der Bevölkerung einmal ein Krampfanfall auf. Wenn sich die Anfälle wiederholen spricht man von einer Epilepsie, diese kommt jedoch nur bei ca. 1%. der Bevölkerung vor.
Zurzeit leben in Deutschland ca. 500.000-650.000 Menschen mit einer Epilepsie. Großangelegte Untersuchungen haben ergeben, dass in Amerika und Europa im Jahr 60 von 100.000 Kindern neu an einer Epilepsie erkranken. Somit ist die Epilepsie mit dem Diabetes Typ II die häufigste chronische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter und die häufigste neurologische
Erkrankung.
Da Epilepsien bei Kindern altersabhängig mit sehr unterschiedlichen Anfallsformen einhergehen können, sind oft umfangreiche Untersuchungen notwendig, um die Diagnose Epilepsie stellen zu können, und eine entsprechende Therapie einzuleiten.
Auch wenn es insbesondere im Säuglings- und Kleinkindalter eine Reihe schwerbehandelbarer Epilepsien gibt, lassen sich die meisten Kinder gut behandeln und werden in 70% der Fälle mit dem ersten Medikament bereits anfallsfrei. Durch die Entwicklung neuer medikamentöser und nichtmedikamentöser Behandlungsmethoden sowie stetige Fortschritte in der Diagnostik kann man auch Kinder mit schwerbehandelbarer Epilepsie immer besser therapieren. Es stehen außerdem gut wirksame Akutmedikamente zur Verfügung, die es Eltern und anderen Ersthelfern ermöglichen, einen Anfall rasch zu beenden.
Quelle: DRK Kinderklinik