Am 29.09. ist Weltherztag, der auf eine Initiative der World Heart Federation (WHF), in der sich die Herzstiftungen und kardiologischen Fachgesellschaften von mehr als 100 Ländern zusammengeschlossen haben, ins Leben gerufen wurde. Er regt zu umfangreichen Aufklärungskampagnen an, dabei wird auch geklärt, was jeder Einzelne tun kann, um Risiken für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung oder einen Schlaganfall vorzubeugen. Der diesjährige Slogan lautet dazu passend: „Use Your Heart to Beat Cardiovascular Diseases“ („Nutze Dein Herz, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu besiegen“). So versuchen Kardiologen weltweit, dazu anzuregen, der Herzgesundheit mehr Aufmerksamkeit zu schenken und so Krankheitsbilder wie den Herzinfarkt oder den Schlaganfall ebenso wie deren Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht zu besiegen.
Gute Gründe für die Kinderkardiologen der DRK-Kinderklinik Siegen und des angeschlossenen mvz Wellersberg, um im Vorfeld dazu aufzurufen, sich früher um die Herzgesundheit aller Familienmitglieder und damit auch der Kinder zu kümmern. „Aus unserer Sicht als Kinderärzte und Kardiologen ist es wichtig, zu betonen, dass man bereits im Kindesalter einen gesunden Lebensstil pflegen muss, um das das Risiko, im Alter am Herz-Kreislaufsystem zu erkranken, zu senken“ erläutert Dr. Manfred Schill, Oberarzt in der Abteilung Pädiatrische Intensivmedizin und Neonatologie sowie Kinderkardiologe im mvz Wellersberg seine Motivation. Dazu gehören viele kleine Bausteine. Wer auf der einen Seite das Herz-Kreislauf-Risiko verringern und zugleich etwas für das Wohlbefinden tun möchte, sollte täglich mindestens 7.000, besser noch 10.000 Schritte gehen. „Jeder Schritt, jede Bewegungsaktivität zählt. Gehen Sie zusammen mit Ihren Kindern raus, spielen Sie am Spiel- oder Sportplatz, wandern Sie, gehen Sie schwimmen oder fahren Sie gemeinsam Fahrrad“, appelliert Dr. Timo Klaas, ebenfalls Kinderkardiologe im Team der DRK-Kinderklinik Siegen.
Neben ausreichender Bewegung spielt natürlich auch eine gesunde Ernährung eine wesentliche Rolle. Studien zeigen, dass gerade Menschen, die sich bei der Ernährung an den Vorgaben der Mittelmeerküche orientieren, deutlich wirksamer vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie anderen chronischen Leiden wie etwa dem Diabetes Typ II geschützt sind. Beide Elemente haben natürlich auch zum Ziel, das Körpergewicht in einem sinnvollen Rahmen zu halten. Kinderärzte schauen bei den U- und J-Untersuchungen auf die Perzentile, ein Maß, das vor allem benutzt wird, um die Entwicklung der Körpergröße im
Verhältnis zum Körpergewichts von Kindern und Jugendlichen einzuschätzen. Laut Dr. Schill „weist eine deutliche Abweichung darauf hin, dass hier die Entwicklung beobachtet werden sollte. Denn leider sehen wir zunehmend Kinder mit Übergewicht, was natürlich im Hinblick auf die weitere Entwicklung einen hohen Belastungs- bzw. Risikofaktor darstellt.“ Dabei sollten Eltern sich diesbezüglich nicht nur auf die entsprechenden Schulsportstunden verlassen, sondern selbst auch Anreize schaffen. „Dazu gehört natürlich auch, als Eltern als Vorbilder selbst einen gesunden Lebensstil zu pflegen, damit die Kinder es ihnen gleichtun. Das ist umso wichtiger, da Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sich bereits in der Kindheit ankündigen können,“ betont Dr. Klaas. Die Gesundheit von Kindern fängt bei der eigenen Gesundheit an. Mit dem Übergewicht steigt übrigens das Risiko für einen schweren Verlauf bei einer Corona-Erkrankung auch bei Kindern deutlich an, betonen die beiden Spezialisten unisono.
Sollten Eltern erste Warnzeichen wie etwa eine Kurzatmigkeit bei körperlicher Belastung, Schwindel oder plötzliche Ohnmachtsanfälle bemerken, empfehlen die Kinderkardiologen vom Wellersberg zunächst den niedergelassenen Kinderarzt aufzusuchen. Wenn der die Notwendigkeit sieht, bestimmte Anzeichen weiter abzuklären, erfolgt die weitere Diagnostik und Therapie nach Überweisung im mvz Wellersberg. Hier steht eine Vielzahl an speziellen Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung, so zum Beispiel die Ultraschalluntersuchungen des Herzens, alle möglichen EKG-Diagnostikverfahren bis hin zum Ruhe- oder Langzeit-EKG, dem nicht invasiven Eventrecorder zur Entdeckung von selten auftretenden Herzrhythmusstörungen oder dem Belastungs-EKG mittels Fahrrad- und Laufbandergometer. Auch die Spiroergometrie – hier erfolgt neben EKG und Blutdruckmessung die Messung der Sauerstoffaufnahme und CO2-Abgabe ist dort möglich.
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mvz Wellersberg GmbH
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Dr. Timo Klaas
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Kinderkardiologie
Dr. Manfred Schill
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Kinderkardiologie, Neonatologie und Päd. Intensivmedizin