Aktuelle Zahlen zu sexuell übertragbaren Infektionen (STI) 2023

Kreis Siegen-Wittgenstein. Gute Nachrichten für die Gesundheit der Region: Die Zahl der sexuell übertragbaren Infektionen (STI) im Kreis Siegen-Wittgenstein ist im Jahr 2023 um 3,7 Prozent gesunken.Laut einer aktuellen Auswertung der AOK NordWest wurden 368 Fälle gemeldet – 14 weniger als im Vorjahr (382 Fälle). Der Frauenanteil lag dabei leicht über dem der Männer (52,57 % Frauen, 47,43 % Männer).
Früherkennung entscheidend bei STI
AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider betont die Wichtigkeit frühzeitiger Diagnosen: „Viele sexuell übertragbare Infektionen verursachen keine spürbaren Beschwerden. Eine rechtzeitige Diagnose ist entscheidend, da viele dieser Erkrankungen gut behandelbar und häufig heilbar sind.“
Häufigste sexuell übertragbare Infektionen 2023
Die häufigsten Diagnosen bei STI im Jahr 2023 umfassten:
- Anogenitale (venerische) Warzen
- Akute Virushepatitis B
- Herpes Simplex
- Chlamydien
- Syphilis
Typische Symptome umfassen Ausfluss, genitale Geschwüre, Schwellungen der Leistengegend, Juckreiz, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder Unterbauchschmerzen. Schneider warnt: „Unbehandelte Infektionen können zu schweren Folgeerkrankungen führen – von Unfruchtbarkeit durch Chlamydien bis hin zu Krebsrisiken durch humane Papillomviren (HPV) oder AIDS durch eine nicht behandelte HIV-Infektion.“
Schutz vor STI: Prävention ist der beste Schutz
Um die Ausbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten zu verhindern, ist Aufklärung über Infektionen und Übertragungswege entscheidend. „Kondome und Lecktücher bieten bei richtiger Anwendung einen wirksamen Schutz“, erklärt Schneider. Bei einer nachgewiesenen Infektion sollten auch die Sexualpartner getestet und gegebenenfalls behandelt werden. Besonders bei häufig wechselnden Sexualpartnern steigt das Infektionsrisiko erheblich.
HPV betrifft auch Männer: Impfung schützt beide Geschlechter
Humane Papillomviren (HPV) verursachen häufig anogenitale Warzen, können aber auch zu Zellveränderungen und Krebserkrankungen führen, wie Gebärmutterhalskrebs. Wichtig zu wissen: HPV betrifft nicht nur Frauen. Auch Männer können Träger sein und erkranken. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher die HPV-Impfung für alle Jungen und Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren.
HPV-Impfung: Kostenfrei für Jugendliche
Die HPV-Impfung erfolgt in der Regel in zwei Dosen im Abstand von sechs Monaten, idealerweise vor dem ersten Sexualkontakt. Die Krankenkassen übernehmen die vollen Kosten der Impfung für Jugendliche zwischen 9 und 17 Jahren.
Weitere Informationen zur STI-Prävention und Früherkennung:
- AOK NordWest – Leistungen & Services
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) – Liebesleben
Bildunterschrift: Rückgang sexuell übertragbarer Krankheiten (STI) im Kreis Siegen-Wittgenstein: 52,57 % der Fälle betrafen Frauen, 47,43 % Männer. Foto: AOK/Colourbox/hfr.